Im letzten Jahrzehnt hat der Anteil an Schwerhörigen in den USA laut einer aktuellen Studie deutlich abgenommen (JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery). Damit setzt sich ein Trend der letzten Jahrzehnte fort. Obwohl es immer mehr ältere Menschen gibt, sinkt die Anzahl derer, die schlecht hören. Als Grund dafür geben die Wissenschaftler um Howard Hoffman von dem Institut für Taubheit und Kommunikationsstörung (NIDCDD) vor allem an, dass der Lärmschutz am Arbeitsplatz konsequent besser geworden sei.
Aber auch weil der Anteil der Raucher sinkt und Diabetes und Bluthochdruck besser behandelt werden, verringert sich die Zahl der Schwerhörigen. Denn all diese Faktoren erhöhen das Risiko schlechter zu hören. Männer sind etwa doppelt so oft schwerhörig wie Frauen. Selbst wenn miteingerechnet wird, dass Männer häufiger Arbeiten mit hoher Lärmbelästigung nachgehen, ist der Unterschied immer noch groß. Als Ursache vermuten die Wissenschaftler genetische Unterschiede.
In Deutschland gibt es keine solchen Studien, aber Roland Laszig von der HNO-Klinik in Freiburg sagt, die Tendenzen seien ähnlich: „Auch die befürchtete Generation, die mit Walkman und MP3-Player ihr Gehör geschädigt haben soll, ist nicht zu spüren.“ Zwar sollte das Gehör natürlich geschützt werden, aber die jüngeren Generationen scheinen weniger Schäden davon zu tragen als gedacht.