Laut einem Bericht im Auftrag der neuseeländischen National Foundation for the Deaf (NFD) haben Hörschäden die neuseeländische Wirtschaft letztes Jahr mehr als 957 Millionen Neuseeland-Dollar (ca. 629,99 Mio. Euro) gekostet. Davon sollen Produktivitätsverluste 552,4 Mio. Dollar (ca. 363,64 Mio. Euro) betragen haben. Die Kosten für das Gesundheitssystem seien 131,8 Mio. Dollar (ca. 86,76 Mio. Euro) gewesen. Effizienzverluste, informelle Pflege und andere Verluste sollen auch dazugekommen sein.
Louise Sinden-Carroll, Leiterin der NFD, sagte, dass Leute mit unterschiedlich Graden an Hörschäden die am stärksten vernachlässigte Gesellschaftsgruppe bilden. „Die schwersten Notlagen, die ich gesehen habe, sind in dieser Gruppe gewesen. Die Leute finden keine Arbeit.“
Das größte Problem in Neuseeland, laut Sinden-Carroll, sei der Mangel an Finanzen, die es Hörbehinderten ermöglichen würde, die Technologie zu benutzen, die sie brauchen, um ihre Lebensqualität zu verbessern, um an der Gesellschaft weiter produktiv teilnehmen zu können und um die wirtschaftlichen Kosten im Land zu verringern.
„Es gibt Leute, die arbeiten wollen, und sie können ihre Potenzial nicht ausschöpfen, weil ihnen die Technik fehlt.“, so Sinden-Carroll.
Als ein Beispiel nannte sie den Zuschuss von 511$ für Hörgeräte, den man alle sechs Jahre bekommen kann, wobei Hörgeräte oft nach vier Jahren getauscht werden müssen.
Loise Sinden-Carroll trägt seit 20 Jahren selbst Hörgeräte, seitdem sie als 39-Jährige im Ausland angegriffen wurde. „Ich musste wirklich wieder von vorne anfangen.“ Ihre Hörgeräte wurden vollständig durch das Accident Compensation Corporation (Unfallentschädigungsbehörde) bezahlt. Das bedeutete, dass sie studieren konnte und sie hat inzwischen promoviert. „Es war unglaublich schwer – unglaublich schwierig, den Vorlesungen zu folgen. Ich war ständig erschöpft.“
Der Gruppenleiter der Behindertenbetreuungsdienste beim Gesundheitsministerium, Toni Atkinson, hatte den Bericht noch nicht gelesen, als er dazu befragt wurde.