Die Regierung in Luxemburg will tauben Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erleichtern und plant, die Deutsche Gebärdensprache offiziell als Sprache anerkennen zu lassen. Das teilte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel am 5. Mai 2017 mit. Er sprach von einer „sehr wichtigen Initiative“.
Das Gesetz über die Sprachenordnung aus dem Jahre 1984 erkennt bisher die drei Sprachen Luxemburgs (Luxemburgisch, Französisch und Deutsch) als Verwaltungs- und Justizsprachen an. Das Gesetz werde entsprechend geändert, erklärte der Premierminister.
Die Sprachensituation in Luxemburg ist vielschichtig. Die Alltagssprache der Luxemburger ist Luxemburgisch („Lëtzebuergesch“). In den Verwaltungen und Ministerien sowie in höheren Schulen wird schriftliches Französisch verwendet. Gesetze werden nur noch auf Französisch veröffentlicht. Von den Druckmedien wird aber Deutsch genutzt.
Die tauben Menschen sollen im Kontakt mit Ämter auch ein Anrecht auf einen Gebärdensprachdolmetscher bekommen. In Schulen soll sich die Integration von gehörlosen Kindern verbessern.