Der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. organisierte am 12. September 2017 die Fachtagung
„Barrierefreie Medien“ im ZDF-Kongresszentrum in Mainz, bei welcher über 80 Teilnehmer anwesend waren. Unter den Teilnehmern waren Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete, ein Landesbehindertenbeauftragter, Vertreter des Bundesministeriums Arbeit und Soziales, Rundfunkräte, Medienbeauftragte und Vertreter der Hörbehindertenverbände.
Schirmherrin der Fachtagung war Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und
Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder.
Deutscher Gehörlosen-Bund e.V. hat eine Pressemitteilung zur Fachtagung veröffentlicht und würde sich sehr freuen, wenn unsere Ziele zu Untertitelquote von 100 % sowie die Quote der Gebärdensprache von 5 % in allen Fernsehsendungen erreicht werden und der Erhalt der Fernsehsendung „Sehen statt Hören“ realisiert wird. Außerdem sollten die Forderungen zur Änderung des Rundfunkstaatsvertrags umgesetzt werden.
Seit 2013 sind Gehörlose nicht mehr vom Rundfunkbeitrag befreit. Es gab kurzzeitig einen starken Anstieg der barrierefreien Angebote, aber seitdem stagniert der Ausbau der Untertitelung. Die Verbände fordern eine jährliche Steigerung um 10%, bis 100% erreicht sind, um keine weiteren 30 Jahre auf ein vollständig barrierefreies Angebot warten zu müssen. Von der Teilhabe am Medienangebot, wie sie in der 2009 von Deutschland ratifizierten „UN-Konvention für Menschen mit Behinderung“ gefordert wird, ist man noch ein gutes Stück entfernt.
Der Bayerische Rundfunk finanziert „Sehen statt Hören“, die einzige vollständig inklusive
Sendung im linearen TV-Programm, zu über 90% allein. Dadurch steht dem Sender weniger Geld für den Ausbau der Untertitelung zur Verfügung. Da erfreulicherweise nahezu alle Dritten Programme der ARD die Sendung übernehmen, sollten sich aus Gründen der Gleichbehandlung auch alle ARD-Rundfunkanstalten entsprechend ihrem Anteil an den Gebühreneinnahmen an der Finanzierung beteiligen.
Mehr über die Fachtagung ist in der Pressemitteilung nachzulesen.