In der Schweiz sollen die Menschen im nächsten Jahr am 4. März 2018 über die Zukunft der Rundfunkgebühr abstimmen. Eine Initiative namens „No Billag“ hat eine Volksabstimmung über die Abschaffung der Rundfunkbeiträgen erreicht. Die Gegner der Initiative sehen die Demokratie in Gefahr.
Die Rundfunkgebühr in der Schweiz im internationalen Vergleich hoch: 451 Franken (rund 380 Euro) pro Jahr. Allerdings verdienen die Schweizer viel mehr als andere Europäer.
Jetzt schaltet sich der Schweizerische Gehörlosenbund in diese Debatte ein. Der Dachverband tauber Menschen in der Schweiz befürchtet, dass taube und schwerhörige Menschen den Zugang zu Informationen verlieren, falls die Initiative durchkommt. Dann wären Untertitelung und Gebärdensprachübersetzungen weg, so der Gehörlosenbund. Dies widerspräche auch der UN-Behindertenrechtskonvention. Heute wird beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) bereits die Hälfte der Sendezeit untertitelt. Wichtige Informationssendungen werden ausserdem in Gebärdensprache übersetzt.
Christian Riesen vom Initiativ-Komitee antwortete auf den Vorwurf wie folgt: „Ich bin der Ansicht, dass hörbehinderte Menschen nach Annahme unserer Initiative nicht ein kleineres Angebot haben werden. Es gibt laufend neue technische Errungenschaften, die immer ausgereifter werden.“
Als Beispiel nennt er die automatische Untertitelung bei Youtube.