Für Gehörlose ist es oft unangenehm, an politischen Diskussionen im Internet teilzunehmen, da sie hauptsächlich in Gebärdensprache kommunizieren und daher Videos in Gebärdensprache in den Internetforen hochladen. Das Problem ist, dass Gehörlose in diesen Videos komplett erkannt werden können, und das schreckt viele ab, sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen.
Im Internet wird im Allgemeinen schriftlich kommuniziert. Dies ermöglicht Anonymität, doch für Gehörlose sind die deutsche Sprache und Schriftsprache meist nicht die Muttersprache.
Mental Health & Deafness e.V. (mhDeaf) und Kompetenzzentrum für Gebärdensprache und Gestik (SignGes) an der RWTH Aachen möchten eine neue Technologie namens „Signers Mask“ entwickeln, um anonyme Beiträge in Gebärdensprache zu ermöglichen. Eine App soll die Gesichter in einem Video so verfremden, so dass Personen nicht mehr erkannt werden können.Die zum Verständnis gebärdensprachlicher Texte wichtige Mimik soll dabei erhalten bleiben. Das soll mithilfe von Technik erreicht werden, die momentan zur Gesichtserkennung benutzt wird. Die Gehörlosen hätten somit ebenfalls eine Möglichkeit, sich anonym im Internet zu bewegen.
Das Projektteam hat sich bei der Digital Imagination Challenge beworben und ist jetzt im Finale. An diesem Wettbewerb können Start-ups, Initiativen und Organisationen teilnehmen, die die Inklusion von Menschen mit Behinderung in digitalen Medien durch technische Innovation fördern.