Stralsund/Greifswald (dpa)
Ausgedünnte Verwaltungen, Kliniken an der Kapazitätsgrenze: Die weiter anhaltende Grippewelle sorgt an vielen Stellen des Landes für Engpässe.
In der zehnten Kalenderwoche lag die Zahl bestätigter, an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelter Fälle bei knapp 46.400. In der Woche zuvor hatte die Arbeitsgemeinschaft Influenza rund 42.400 Fälle gemeldet. Insgesamt sind in dieser Saison bereits mehr als 215.500 Menschen nachweislich an Grippe erkrankt. Die tatsächliche Zahl liegt deutlich höher, weil nicht von jedem Patienten Erregerproben analysiert werden.
In Nordrhein-Westfalen führte die Grippewelle zu Bus- und Bahnausfällen. Auch der Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) erklärte, es könne zu Ausfällen bei Bussen und Straßenbahnen kommen. Es würden bereits Mitarbeiter aus der Verwaltung und Werkstatt, die über entsprechende Führerscheine verfügen, im Fahrdienst eingesetzt.
Mehrere Dutzend an Grippe erkrankte Mitarbeiter beeinträchtigten auch die Arbeit am Amtsgericht Cottbus. In mehreren Abteilungen sei die Situation «mehr als schwierig», so Gerichtssprecher Michael Höhr. In Greifswald blieb das Stadtarchiv am Freitag wegen Krankheit geschlossen. In der Stadtverwaltung in Stralsund sind nach Angaben eines Sprechers etwa elf Prozent der Mitarbeiter krank. In Ämtern könne es zu längeren Wartezeiten kommen.
Auch in etlichen Kliniken bundesweit gab es Probleme. «Die Universitätsmedizin kommt an ihre Kapazitätsgrenze», sagte etwa der Direktor der Klinik für Innere Medizin in Greifswald, Professor Stefan Felix. In Mecklenburg-Vorpommern mussten in einigen Schulen Klassen zusammengelegt werden, weil viele Lehrer krank sind, wie es aus dem Bildungsministerium hieß.