Nach Information von heise online unterstützt eine Datenbrille der TU München im Rahmen vom dreijährigen Forschungsprojekt „Work-by-Inclusion“ taube und schwerhörige Menschen im Berufsalltag. Die Brille liefert unterstützende Informationen ins Display und zeigt ihnen, welche Arbeitsanweisungen sie betreffen. Das Entwicklungsteam setzt für die erste Lösung auf eine Schnittstelle zu einer Kommisionier-App auf Android-Basis.
„Bisher sieht die Arbeitswelt so aus, dass der hörbehinderte Kollege einen Zettel mit seinen Anweisungen ausgehändigt bekommt und diesen oft genug auch noch eine ganze Weile in der Hand behält“, schildert Prof. Willibald Günthner.
Die Idee von Günthner und seinem Team war es, die Informationen stattdessen mithilfe von Datenbrillen einzuspielen. Der Vorteil: Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben die Hände frei und so mehr Bewegungsspielraum, auch werden sie visuell zum Ziel geführt.
“Wir wollten mit dem System eine Inklusion erreichen”, sagt Günthner. “Es sollte für hörbehinderte und hörende Menschen sein.” Die Wissenschaftler führten viele Befragungen durch, um die Bedürfnisse und Anregungen der Angestellten in die Entwicklung einfließen zu lassen.
So stellte sich etwa heraus, dass es besser verständlich ist, Informationen durch Symbole zu verdeutlichen als mithilfe von Text. Auch müssen die Brillengestelle individuell an jede Benutzerin und jeden Benutzer angepasst werden, damit diese sich nicht durch die Brille gestört fühlen. “Es gibt auch einige Funktionen, die wir zusätzlich implementiert haben. So ist es möglich, vorformulierte Kurznachrichten mit anderen auszutauschen“, erklärt Matthias vom Stein, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl. Damit wurde eine Kommunikationsplattform geschaffen, die ohne gesprochene Sprache funktioniert.