Berlin (dpa) – Im internationalen Handelskonflikt um US-Strafzölle wächst die Furcht vor einer handfesten Auseinandersetzung des Westens mit China. Peking kündigt bereits Vergeltung an.
Während US-Präsident Donald Trump die EU-Staaten und andere Verbündete vorläufig von Zöllen auf Stahl und Aluminium befreite, drohte er China mit milliardenschweren Schutzzöllen auf Einfuhren – vor allem, um geistigen Diebstahl der Chinesen einzudämmen.
Trump begründete die geplanten Strafzölle gegen China mit unfairen Handelspraktiken und dem Diebstahl geistigen Eigentums.
Die Regierung in Peking reagierte umgehend und kündigte ihrerseits Vergeltungsmaßnahmen an.
Weltweit sorgen die wachsenden Spannungen auch für Unsicherheit an den Börsen. Am Donnerstag hatte die Furcht vor einem Handelskrieg bereits die US-Börsen erfasst und auf Talfahrt geschickt.
Mit Ausnahme der EU-Länder, der US-Nachbarn Mexiko und Kanada sowie Argentinien, Australien, Brasilien und Südkorea traten am Freitag Zölle von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminiumeinfuhren in die USA in Kraft.
Die EU-Staaten wollen ihrerseits die nach einem in letzter Minute erzielten Verhandlungserfolg für ein Moratorium bis 1. Mai die Befreiung von den US-Zöllen auch dauerhaft erreichen. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel wurde jedoch deutlich, dass eine umfassende Einigung bis zum 1. Mai kaum erreicht werden kann. Die Frist sei nicht realistisch, sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Es gebe eine Fülle an Themen.