Heidelberg (dpa) – Frauen waschen sich einer Studie zufolge oft gründlicher die Hände als Männer – allerdings haben beide Geschlechter Nachholbedarf.
Der Leiter der Studie, Frank Musolesi von der privaten SRH Hochschule Heidelberg sagte: «Für die Analyse schauten 10 Psychologie-Studierende einen Monat lang insgesamt 1000 Besuchern öffentlicher Toiletten in und um Heidelberg auf die Finger».
Während etwa 11 Prozent der beobachteten Männer ganz auf die Reinigung verzichteten, waren es bei den Frauen 3 Prozent. Mit Wasser und Seife rückten immerhin 82 Prozent der Frauen den Keimen auf den Leib – bei den Männern waren es 51 Prozent. «Die Studierenden der Fakultät für Angewandte Psychologie standen so unauffällig wie möglich in den Waschräumen von Fastfood-Restaurants und Raststätten sowie im Bahnhof und in der Mensa», sagte Musolesi. Keine Einschätzung gab er darüber ab, wie sich das Waschverhalten von Menschen ändert, wenn sie ganz allein im Waschbereich sind.
Die Studie von Musolesi kommt dabei zu einem noch deutlicheren Geschlechter-Unterschied wie eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2013. Damals gaben 95 Prozent der befragten Männer an, sich nach einem Toilettengang «fast immer» die Hände zu waschen. Bei den Frauen waren es 98 Prozent.
Gerade in der Erkältungszeit sei gründliches Händewaschen wichtig, sagt Musolesi. «Die Lehre lautet: Wascht euch gründlicher die Hände, dann braucht ihr weniger Tabletten.»