Berlin (ots) – „Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Und das muss sich endlich ändern, denn das Recht auf Arbeit ist ein Menschenrecht!“, erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai.
„Zudem bleibt der Personenkreis immer länger arbeitslos. Für die Betroffenen verschärft dies das Risiko, später in die Altersarmut abzurutschen“, warnt Bauer. Als einen zentralen Grund nennt der Verbandspräsident sowohl unzureichende Anstrengungen der Politik als auch die Tatsache, dass viele Unternehmen in Deutschland die vorgeschriebene Quote bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen nicht erfüllen.
„Union und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass ein sozialer Arbeitsmarkt für 150 000 Menschen geschaffen werden soll. Dabei darf die Bundesregierung die Menschen mit Behinderungen jetzt nicht vergessen. Sie müssen in dem Programm signifikant berücksichtigt werden“, fordert Bauer. Er fordert zusätzlich eine höhere Ausgleichsabgabe, die zielgerichtet die rund 37 000 Unternehmen in Deutschland erreicht, die ungeachtet ihrer Pflicht keine Menschen mit Behinderungen beschäftigen.
Am 5. Mai mobilisiert der SoVD erneut Menschen mit und ohne Behinderungen. Sie demonstrieren für die Rechte von 7,5 Millionen behinderten Menschen in Deutschland und für eine inklusive Gesellschaft. Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen wurde 1992 ins Leben gerufen. Ziel des Protests ist es, die für eine Gleichstellung behinderter Menschen erforderliche rechtliche Grundlage zu schaffen.
Für 2018 hat der SoVD den Vorsitz im Sprecherrat des Deutschen Behindertenrats (DBR) übernommen. Im DBR haben sich über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen vereinigt. Das Aktionsbündnis repräsentiert über 2,5 Millionen Betroffene.