Mogadischu (dpa) – Eine deutsche Krankenschwester im Dienst des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ist in Somalias Hauptstadt Mogadischu entführt worden. “Wir machen uns größte Sorgen um die Sicherheit unserer Kollegin”, erklärte Daniel O’Malley, stellvertretender Leiter der Mission.
Die langjährige Mitarbeiterin habe sich in dem Land am Horn von Afrika Tag und Nacht für die Versorgung von Flüchtlingen eingesetzt, erklärte das IKRK. Die Organisation fordere ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.
Bewaffnete Täter hatten den Angaben zufolge am Mittwochabend den IKRK-Komplex in Mogadischu gestürmt. Derzeit liefen auf verschiedener Ebene Bemühungen, um die Freilassung der Frau zu erwirken, hieß es.
In Somalia ist UN-Schätzungen zufolge mehr als ein Drittel der Bevölkerung – gut fünf Millionen Menschen – dringend auf Hilfe angewiesen. Das krisengebeutelte Land wird angesichts der miserablen Sicherheitslage und fehlender staatlicher Strukturen häufig als Paradebeispiel eines gescheiterten Staates herangezogen. Neben Armut und Hunger setzen den Menschen dort auch die Kämpfer der sunnitischen Al-Shabaab zu. Die mit Al-Kaida verbundene Gruppe kämpft in Somalia seit Jahren für einen sogenannten Gottesstaat.