Eine neue App soll es gehörlosen Eltern ermöglichen, zu wissen, ob ihr Kind weint und was die Ursache sein könnte. Die gehörlosen Eltern Delbert und Sanaz Whetter hatten ihr Haus mit Kameras und Tonmonitoren ausgestattet, aber „wir konnten nur erfahren, ob es im Zimmer laute Geräusche gibt. Wir haben ein sehr gesprächiges Kind. Er plappert oft. So konnten wir nicht zwischen lauten Geräuschen und Weinen unterscheiden.“
Doktor Ariana Anderson entwickelte die ChatterBaby App, weil sie nach der Geburt ihres dritten Kindes Ähnlichkeiten in den Weinstils ihrer Kinder bemerkt habe. „Als Statistikerin sehe ich die Welt in Zahlen und Mustern, also war der erste Gedanke, ob ich wohl einen Computeralgorithmus darauf abrichten könnte, das zu tun, was meine Ohren automatisch tun, weil ich Mutter bin.“
Sie stellte eine Datenbank zusammen, die aus mehr als 2,000 Kinderschreien bestand, und hat maschinelles Lernen angewandt, um zwischen den verschiedenen Arten des Schreiens zu unterscheiden.
Treten lange Pausen zwischen einzelnen Schreien auf, ist das Kind womöglich quengelig. Dauernde schrille Schreie heißen Schmerzen. „Es ist schwierig, zwischen ‚quengelig sein‘ und ‚Hunger haben‘ zu unterscheiden, doch Schmerzen können wir mit fast 90-prozentiger Genauigkeit identifizieren.
Nachdem die Whetters die App während der Forschungsphase probiert haben, wollten sie diese App haben. „Wir können nicht überall Augen haben, also wäre es schön, [diese App] zu haben“, sagte Delbert.
Seine Frau Sanaz fügte hinzu: „Ich hoffe, die App hilft mehr als nur der Gehörlosengemeinschaft, sondern auch Hörenden.“