Heute am Dienstag, 23. Juli 2019 hat der fünftägige 18. Weltkongress des Weltverbandes der Gehörlosen unter der Schirmherrschaft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris begonnen, nachdem er vor 48 Jahren schon einmal dort stattgefunden hat. Mehr als 1.800 Teilnehmer*innen aus 120 Ländern der Welt werden erwartet.
Deutscher Gehörlosen-Bund e. V. gab in seiner Pressemitteilung bekannt, dass vier Präsidiumsmitglieder und ein Referent (Helmut Vogel, Elisabeth Kaufmann, Steffen Helbing, Dr. Ulrike Gotthardt und Daniel Büter) an diesem Weltkongress teilnehmen, einem der wichtigsten internationalen Treffen der Gehörlosen-/Gebärdensprachgemeinschaft. Der DGB bringt vier Gebärdensprachdolmetscherinnen mit, damit die volle Zugänglichkeit/Barrierefreiheit in Deutscher Gebärdensprache für das Präsidium und für zahlreiche Teilnehmer*innen aus Deutschland ermöglicht ist. Der DGB dankt dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales für die Finanzierung der Gebärdensprachdolmetscherinnen aus dem Partizipationsförderung nach dem Behindertengleichstellungsgesetz.
Der Weltkongress bekundet mit seinem innovativen Thema „Gebärdensprachrechte für alle“ den Willen zu inklusiver Politik und unterstreicht, dass die vollständige Inanspruchnahme von Sprachrechten für die Ermöglichung einer vollen Inklusion der Gehörlosen-/Gebärdensprachgemeinschaft in die nationale Gesellschaft unverzichtbar ist. Das Kongressthema ergänzt das Internationale Jahr der indigenen Sprachen der UNESCO, die ihren Hauptsitz in Paris hat, und bietet die Möglichkeit aufzuzeigen, dass allen Gebärdensprachen der gleiche Status wie Lautsprachen zugestanden werden sollte.
Gebärdensprache ist ein kulturelles und sprachliches Gut des 21. Jahrhunderts. Deshalb ist es wesentlich, sie als Menschenrecht anzusehen und umzusetzen.
Das Kongressprogramm umfasst sechs Hauptthemen: Gebärdensprache und Deaf Studies, Bildung für Gehörlose, Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Technologie und Zugänglichkeit/Barrierefreiheit, Gesundheit sowie Arbeit und Beschäftigung. An fünf Tagen gibt es insgesamt sieben Plenarvorträge und 93 Vorträge.