„Das alte Gebäude war marod“, berichtet Verbandsleiterin Monika Mück-Egg. „Aufgrund des Alters des Gebäudes waren Substanzschäden am Gebäude vorhanden, die vor sechs Jahren zur behördlichen Schließung des Veranstaltungssaals geführt haben. Wir sind sehr froh, dass wir im Neubau bald wieder die Möglichkeit erhalten, Gehörlosentreffen zu veranstalten, in Gebärdensprache miteinander zu kommunizieren und Gehörlosenkultur zu leben.“
Mit dem Baustart im Jahr 2019 erhält der Gehörlosenverband Tirol ein ganz besonderes „Geschenk“ zum diesjährigen 60jährigen Gründungsjubiläum des Verbandes!
21 Wohnungen, Büroräumlichkeiten und ein moderner Veranstaltungssaal
Mit Unterstützung des Landes Tirol, der Stadt Innsbruck und des gemeinnützigen Bauträgers TIGEWOSI entsteht auf dem eigenen Grundstück vom Gehörlosenverband Tirol in der Ing.-Etzel-Straße 67 ein neues Begegnungs- und Kompetenzzentrum, das zum Treffpunkt für alle Tiroler Gehörlose und Schwerhörige, und darüber hinaus auch inklusive Anlaufstelle für Hörende werden soll.
Die Pläne für das Zentrum stammen vom Innsbrucker Architekten Sebastian Neuschmid, dessen Entwurf als Siegerprojekt aus einem Architekturwettbewerb hervorging.
Im Mittelpunkt des Neubaus steht ein moderner Veranstaltungssaal, auf den sich die Tiroler Gehörlosen-Gemeinschaft besonders freut: Hier ist es ab Frühjahr 2021 endlich wieder möglich, auch in größerem Rahmen zusammenzukommen, Weihnachtsfeiern und Jubiläen zu feiern, Seminare und Schulungen abzuhalten. „Wir haben zum Beispiel eine sehr aktive gehörlose Seniorengruppe“, erzählt die Verbandsleiterin, „für diese ist es besonders wichtig, wieder einen Raum zu bekommen, um sich in Gebärdensprache austauschen zu können.
Im Erdgeschoss des neuen Zentrums werden zudem Büroräumlichkeiten für den Gehörlosenverband Tirol und seine Projekte, der „Beratungsstelle für Gehörlose“ mit der „Dolmetschzentrale für Gebärdensprache“ und der „Vermittlungszentrale für Schriftdolmetschen“ sowie des „Projekt KommBi“, für den Gehörlosenverein Innsbruck und den Gehörlosen-Sportverein von Tirol angesiedelt.
In den beiden Obergeschossen entstehen insgesamt 21 Wohnungen, die in erster Linie von gehörlosen und schwerhörigen Mietern bezogen werden sollen.