Der Deutsche Schwerhörigenbund (DSB) und die Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft (DCIG) haben eine gemeinsame „Frankfurter Erklärung“ veröffentlicht: Beide Verbände vereinen sich in einem neuen Verbund. Das verabredeten die Vorstände und Landesvertreter*innen beider Verbände bei einer ersten gemeinsamen Sitzung am 9. und 10. November 2019 einvernehmlich in Frankfurt am Main. Die Gruppe der lautsprachlich orientierten hörbeeinträchtigten Menschen in Deutschland soll eine stärkere Stimme bekommen.
DSB und DCIG vertreten schon bisher die Interessen spätertaubter und schwerhöriger Erwachsener sowie taub oder hochgradig schwerhörig geborener Kinder und Jugendlicher, die von Kindheit an mit Hörsystemen versorgt worden sind und sich in der lautsprachlichen Welt behaupten wollen.
Ziel des neuen Verbundes ist es auf Bundesebene, gegenüber politischen Parteien, Verbänden und den Medien künftig die Interessen lautsprachlich orientierter Hörbeeinträchtigter besser als bisher zur Geltung zu bringen. Die regionalen und lokalen Organisationen beider Verbände bleiben bestehen, sind aber zur Zusammenarbeit auf Landes- und Ortsebene aufgefordert.
Aus der Frankfurter Erklärung: „Der neue Verbund von DSB und DCIG respektiert und unterstützt die Interessen der gebärdensprachlich orientierten Gehörlosen, soll aber deutlich machen, dass sich die Interessen vorrangig lautsprachlich orientierter Hörbeeinträchtigter wesentlich von denen jener Gehörlosen unterscheiden.“
Eine sechsköpfige Satzungskommission will bis März 2020 einen Satzungsentwurf für den neuen Verbund vorlegen. Der Name des neuen Verbundes soll in einem öffentlichen Ideenwettbewerb von den Mitgliedern des DSB und der DCIG gefunden werden. Für September 2020 ist eine weitere gemeinsame Vorstands- und Landesvertretersitzung geplant, die Handlungs-Empfehlungen an die kurz danach tagenden Mitglieder- bzw. Bundesversammlungen beider Verbände aussprechen wird. Eine Gründungsversammlung des neuen Verbundes wird für 2021 angestrebt.