Ein schwerhöriger 45-jähriger Mann hat am Donnerstag, 3. Oktober 2019 bei einer Messerattacke in Paris eine Frau und drei Männer und später sich selbst getötet. Er habe in der Polizeipräfektur unweit der Kathedrale Notre-Dame im Herzen von Paris ein Keramikmesser benutzt. Drei Opfer waren Polizeibeamte, eine Person arbeitete in der Verwaltung.
Der mutmaßliche Täter arbeitete seit 2003 als Angestellter im Polizeihauptquartier, sagte der französische Innenminister Christophe Castaner. Er hatte noch am selben Tag gesagt, der Mann habe „nie Verhaltensauffälligkeiten gezeigt“ und seinen Angriff auch nicht angekündigt. Der Mann hat den Ermittlern zufolge mit mutmaßlichen Salafisten Kontakt gehabt.
Seine Frau sagte allerdings nach Angaben von Ermittlern vom Freitag, 4. Oktober 2019 aus, er habe vor der Tat ein „ungewöhnliches und unruhiges Verhalten“ an den Tag gelegt. Der Rundfunksender France Info berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, der Täter habe nach Angaben seiner Frau vor der Attacke „Visionen gehabt“ und „Stimmen gehört“.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach von einer „fürchterlichen Attacke“. Die Bluttat löste bei den Sicherheitskräften Trauer und Bestürzung aus: „Das ist das schlimmste Szenario, das passieren konnte“, sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft UNSA, Philipe Capon. „Das ist ein Schock, ein Drama“, resümierte der Generalsekretär der Gewerkschaft VIGI Police, Alexandre Langlois, laut BFMTV. Staatschef Emmanuel Macron besuchte den Tatort. Er habe zwei Stunden mit Polizei-Mitarbeitern gesprochen, sie stünden unter Schock, sagte Macron am Abend bei einer Bürgerdebatte zur geplanten Rentenreform im südfranzösischen Rodez.