Katja Fischer, Sabine Heinecke und Julia Probst haben eine Petition an Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit, gestartet und sagten: „Die Pressekonferenzen und TV-Sendungen der Bundesregierung zum Corona-Virus sind aber ohne Gebärdensprache, obwohl die Bundesregierung nach der UN-Behindertenrechtskonvention gesetzlich dazu verpflichtet ist. Das ist skandalös!“
Weiter aus der Petitionsseite: „Fehlen Informationen in Gebärdensprache, so bedeutet es, dass Gehörlose und auch Schwerhörige, die auf Gebärdensprache angewiesen sind, schlecht bis gar nicht informiert sind über die akute Bedrohungslage. Wir haben ein Recht auf Informationen, Schutz- und Vorbereitungsmaßnahmen, Herr Gesundheitsminister Jens Spahn, liebes Robert-Koch-Institut und andere Entscheider*innen deutschlandweit!“
Sie forderten:
- Regierungserklärungen und Pressekonferenzen der Bundesregierung, Landesregierungen der Bundesländer sowie des Robert-Koch-Instituts mit Live-Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache mittels Präsenzdolmetscher*innen für Deutsch und Deutsche Gebärdensprache im Fernsehen
- Gebärdensprachdolmetscher-Einblendungen in allen Informationssendungen zum Corona-Virus im Fernsehen sowie Internet (bspw. Zusatzsendungen.)
- Tagesaktuelle Informationen zu Corona mit Gebärdensprache
- Übersetzung von schriftlichen Inhalten in Form von Gebärdensprachvideos (bspw. den Podcast des NDR mit dem Virologen Prof. Dr. Drosten)
Übersetzung von Videoclips zu Corona in Gebärdensprache (v.a. bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.) - Unverzügliche Bereitstellung von Videotelefonie mit Notfall-Dolmetscher*innen für Deutsch und Deutsche Gebärdensprache bei Fragen zu Kindergartenschliessungen, etc.
- Eigene zentrale Corona-Hotline für Gehörlose als barrierefreier Zugang zum Versorgungssystem bei Verdacht auf eine Infektion mit einem dafür vorgesehenen Videochat mit Gebärdensprache.
- Sofortige Umsetzung von gängigen Vorschriften, Gesetzen, Aktionsplänen und Konventionen zur Barrierefreiheit für gehörlose Bürger und Bürgerinnen (Behindertengleichstellungsgesetz, UN-Behindertenrechtskonvention, Infektionsschutzgesetz, Artikel 3 Grundgesetz)