Der Journalismus ist hierzulande noch viel zu wenig divers, viele verschiedene Minderheiten sind in den Redaktionen stark unterrepräsentiert. Das hängt nicht nur mit der oftmals fehlenden Barrierefreiheit der Redaktionsräume zusammen, sondern auch mit einem Arbeitsmarkt, der immer noch nicht inklusiv ist.
Leidmedien.de, ein Projekt der Sozialheld*innen, wendet sich mit diesem Recherchestipendium explizit an Journalist:innen mit Behinderung und möchte gleichzeitig den konstruktiven, lösungsorientierten Journalismus fördern. Dabei geht es darum, Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen zu recherchieren und kritisch gegeneinander abzuwägen. Journalist:innen mit Behinderung sollen mit dem Stipendium in die Lage versetzt werden, diese Recherche von Lösungsansätzen für ein aus ihrer Sicht wichtiges Thema mit gesellschaftlicher Relevanz durchführen zu können. Der Themenbereich ist dabei völlig offen. Wichtig ist, den geplanten Beitrag in der Bewerbung genau zu skizzieren.
Es werden 4 Recherche-Stipendien in Höhe von je 2.500 Euro vergeben. In der Förderung sind eventuelle Auslagen für Fahrtkosten usw. enthalten.
Mehr Informationen zum „konstruktiven Journalismus“ gibt es auf der Seite der Otto Brenner Stiftung.
Im letzten Jahr hat der taube Journalist mit seinem eingereichten Projekt das Rennen um die ersten beiden Recherchestipendien gewonnen. Bewerbungsschluss fürs nächste Rennen ist am 1. Oktober 2020. Voraussetzungen: Bewerber:innen mit Behinderung sollten bereits in Medien oder Blogs publiziert haben. Ob mit Festanstellung oder als freie Journalist:innen ist dabei egal; auch Bewerbungen von Berufseinsteiger:innen sind willkommen. Bei gleicher Bewerbungsqualität werden Frauen bevorzugt. Der Bewerbung muss mindestens eine aussagekräftige Arbeitsprobe beigelegt werden.