Radio Vatikan bietet seine Übertragungen von Generalaudienzen und Angelusgebeten mit dem Papst ab Ostern in zwei Gebärdensprachen an.
Für das Projekt richtet die päpstliche Medienbehörde vorerst zwei Youtube-Kanäle ein, die alle Predigten und Ansprachen des Papstes auch für taube Menschen zugänglich machen. Der Kanal https://e.va/asl für die Übertragung in Amerikanischer Gebärdensprache (ASL) bietet einen zeitversetzten Dienst, der Kanal https://e.va/lis für Italienische Gebärdensprache (LIS) funktioniert live.
Der Gebärdensprache-Service begann mit der Osterbotschaft Urbi et Orbi am Sonntag, den 4. April, und läuft zunächst als Experiment für ein Jahr – mit dem ausdrücklichen Wunsch, daraus einen dauerhaften Dienst in mehreren Sprachen zu machen.
Anstoß für den neuen Service war ein Wort von Papst Franziskus: Im Dezember 2020 rief er die Weltkirche dazu auf, für Menschen mit Behinderung „geeignete und zugängliche Instrumente für die Glaubensweitergabe zu schaffen“ – und zwar gratis für die Betroffenen. Dabei solle man auch auf die neuen Technologien setzen, bat der Papst in seiner Botschaft zum Welttag der Menschen mit Behinderung. Diesen Appell griff das Dikasterium für Kommunikation im Vatikan mit dem Projekt „Nessuno escluso“ („Niemand ausgenommen“) auf.
In den kommenden Monaten will die päpstliche Medienbehörde darüber hinaus eine barrierefreie App für Menschen mit Sinnesbehinderungen erstellen, die es ihnen ermöglicht, die Inhalte der vatikanischen Medien in integrierter Weise zu nutzen. Koordiniert wird der Übersetzungsdienst in die Gebärdensprache von Schwester Veronica Donatello, Leiterin des Nationalen Dienstes der Italienischen Bischofskonferenz für die Seelsorge von Menschen mit Behinderungen.