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Die neuesten Entwicklungen in der deutschen Glücksspielindustrie

Lange hatte Deutschland für das iGaming wenig bis gar keine Regulierung, legal war das Online-Glücksspiel nur im Bundesland Schleswig-Holstein. Der Gesetzgeber arbeitete lange an einem neuen Gesetz; am 1. Juli trat der neue Glücksspielstaatsvertrag schließlich in Kraft. Es ist ein neues ehrgeiziges Gesetz, das die Landschaft des iGamings in ganz Deutschland verändert und Online-Glücksspiele legalisiert. Allerdings enthält der Vertrag auch einige strenge Einschränkungen, die der Branche nicht gut bekommt.

Probleme vor der Einführung des Vertrags

Nur Schleswig-Holstein hatte vor dem 1. Juli Lizenzen und erlaubte das Online-Glücksspiel. Strenge Gesetze schufen eine günstige Position für staatliche Lotteriegesellschaften. Spielerinnen und Spieler konnten in vielen deutschen Casinos daher nicht spielen und gaben wegen der EU-Bestimmungen viel Geld auf ausländischen Glücksspielseiten aus, häufig in einer Online Spielothek, die in Malta oder Großbritannien verifiziert ist. 

Es wird prognostiziert, dass die deutsche Glücksspielindustrie im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro erreichen wird. Die Steigerung des Umsatzes ist insbesondere auf die Legalisierung des Online-Glücksspiels zurückzuführen.

Was sich geändert hat

Ab Juli dieses Jahres erlaubt die deutsche Gesetzgebung nur noch Online-Spielautomaten. Tischspiele wie Roulette, Poker oder Blackjack sind online nicht länger verfügbar. Doch auch die Spielautomaten sind eingeschränkt worden, so sind auch Titel mit Jackpots nicht länger zugänglich.

Die Anzahl der stationären Casinos bestimmt nun außerdem die Anzahl der Online-Lizenzen. Jede iGaming-Lizenz muss mit einer Kaution von 5 Millionen Euro hinterlegt werden. Eine Lizenz ist dann zwischen fünf und sieben Jahren gültig.

Einschränkungen für Spielerinnen und Spieler

Die Gesetzgebung hat sich viele Gedanken um das Wohl der Spielerinnen und Spieler gemacht. Infolgedessen bringt der neue Vertrag einige Einschränkungen für Spielerinnen und Spieler mit. So darf jeder Spieler bzw. jede Spielerin nur maximal 1.000 Euro monatlich einzahlen. Auch die Einsätze am Spielautomaten werden jeweils auf einen Euro beschränkt. Zudem muss zwischen jeder Runde eine Pause von mindestens 5 Sekunden eingelegt werden.

Die Regelungen sind jedoch einfach zu implementieren. Für die Pausen am Spielautomaten müssen die Betreiber jedoch mit den Spieleentwicklern zusammenarbeiten, um die Spielmechanik entsprechend anzupassen.

Eine weitere Einschränkung bezieht sich auf die Werbung. Wett-Werbung wird im Umfeld von Live-Events nicht mehr erlaubt sein. Auch Werbung für Casinos ist zwischen 21.00 und 6.00 Uhr verboten. Der Vertrag erhöht außerdem die Besteuerung von Spielautomaten auf bis zu 5,3 %.

Fazit: Was bringt der neue Glücksspielstaatsvertrag?

Ein stärker regulierter iGaming-Markt wird mehr Anbieter in Deutschland auf den Markt bringen. Dadurch wird der deutsche Staat auch mehr Steuern einnehmen. Hier und da werden vielleicht auch neue Arbeitsplätze entstehen, aber vor allem werden die Spielerinnen und Spieler von dem erhöhten Angebot profitieren.

Für die Online-Casinos hat die neue Gesetzgebung jedoch nicht nur Vorteile. So müssen Online-Casinos auch Steuern auf die eingesetzten Beträge und nicht nur auf die Bruttospielerträge zahlen, eine Differenz, die die Unternehmen sicher an ihre Kundinnen und Kunden weitergeben.

Ein technisches Problem mit den Einschränkungen ist das lange Warten auf die Erfüllung der Umsatzbedingungen für den Bonus und die Gratisangebote. Wenn nur noch ein Euro maximal pro Spin eingesetzt werden darf und zwischen den Spins fünf Sekunden gewartet werden muss, verlangsamt sich logischerweise auch das Spieltempo und schließlich die Spieldynamik.

Andere Bereiche gehen den Anbietern von Online-Casinos jedoch nicht weit genug. Beispielsweise fordern sie ein härteres Vorgehen gegenüber illegalen, nicht lizenzierten Online-Casinos.

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