The Limping Chicken berichtet darüber, dass der britischen Regierung unter der Führung vom Premierminister Boris Johnson erneut die gerichtliche Überprüfung wegen fehlender Verdolmetschung bei der UN-Klimakonferenz vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 in Glasgow droht. Die tauben Aktivist:innen wehrten sich erneut mit einer Kampagne #WhereIsTheInterpreter (auf gut Deutsch: Wo ist die Dolmetscherin?) gegen fehlende Barrierefreiheit.
Der Anwalt Chris Fry, der die erfolgreiche Klage gegen die Regierung Anfang des Jahres wegen fehlender Verdolmetschung von Coronavirus-Pressekonferenzen leitete, schickte am Mittwoch, 3. November 2021 im Namen der tauben Moderatorin Lynn Stewart-Taylor ein Schreiben an die Regierung. In einer Erklärung sagte Lynn, sie könne nicht glauben, dass die Gehörlosengemeinschaft „wieder völlig ignoriert“ worden sei.
Sie erklärte weiter: „Ich gehe davon aus, dass wir, nachdem wir so weit gekommen sind, die Regierung zur Rechenschaft ziehen und sie wissen lassen müssen, dass unsere Rechte nicht ignoriert werden können. Wenn wir nicht dafür kämpfen, das System zu ändern, werden die Dinge so bleiben, wie sie sind! Deshalb habe ich mich entschlossen, erneut Klage gegen das Kabinettsbüro zu erheben.“
Herr Fry fügte hinzu: „Wir hatten alle auf Veränderungen gehofft und darauf, dass die Regierung die Rechte von Gehörlosen ernst nehmen würde, aber bemerkenswerterweise scheinen sich die Dinge verschlimmert zu haben.“
Die britische Regierung hat nach Information von The Limping Chicken bis zum 17. November um 16 Uhr Zeit, auf das Schreiben von Herrn Fry zu antworten.