Am 3. Dezember 2021 hat der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, zum dritten Mal den Bundesteilhabepreis verliehen. Seit 2019 zeichnet das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) jährlich Gute-Praxis-Beispiele und Modellprojekte aus, die vorbildlich für den inklusiven Sozialraum und bundesweit in Kommunen oder Regionen übertragbar sind. Der letztjährige Wettbewerb steht unter dem Motto „Unterstützung, Assistenz, Pflege – gesellschaftliche Teilhabe auch in Corona-Zeiten“.
Der dritte Teilhabepreis fürs Jahr 2021 geht an den Gehörlosenverband München und Umland (GMU) e.V.! Der GMU hat sich mit dem Projekt „Unterstützung und Informationen für gehörlose Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Corona-Pandemie“ beworben.
Während der Corona-Pandemie gab und gibt es sehr viele Informationen im Internet, im Fernsehen oder in Zeitungen, die nur in schriftlicher oder in akustischer Form verfügbar sind. Gehörlose Menschen haben hierzu keinen Zugang. Das Projekt des GMU hat seit März 2020 alle besonders relevanten Informationen zu den Themen Gesundheitsschutz und Impfen (aktuelle Verordnungen, Tipps zum Umgang mit Corona, etc.) in Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit der Stadt München wurde deren Corona-Hotline für gehörlose Menschen zugänglich gemacht.
Insgesamt 88 Projekte wurden eingereicht. Eine unabhängige Jury, bestehend aus 12 Expert:innen der Verbände von Menschen mit Behinderungen sowie aus den Kommunen und den Ländern, hat die Preisträger weisungsfrei und anonymisiert ausgewählt. Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit hat das Wettbewerbsverfahren im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales umgesetzt.
Hubertus Heil: „Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben alle Menschen und alle müssen es auch verwirklichen können. Das gilt für die Teilhabe in allen Bereichen, z. B. für Wohnen, Bildung und Arbeit. Mit dem Bundesteilhabepreis 2021 werden vorbildliche Projekte ausgezeichnet, die eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und auch auf Ausnahmesituationen wie die Corona-Pandemie reagiert haben. Diese Projekte werden ausgezeichnet, um sie sichtbarer zu machen, damit sie Nachahmerinnen und Nachahmer finden. Ich wünsche mir, dass diese guten Ideen auch von anderen aufgegriffen werden und das Engagement der Projektträger auch über diesen Preis hinaus wertgeschätzt wird.“
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte wie im Vorjahr keine Präsenzveranstaltung stattfinden. Es gibt eine Videobotschaft von Minister Heil und einen Kurzfilm über die Preisträgerinnen und Preisträger. Mehr dazu finden Sie hier.