Am Freitag, 11. Februar 2022 hat der Gehörlosenverband München und Umland (GMU) e.V. eine Stellungnahme zu Avatare veröffentlicht. Immer mehr solche Projekte der technologischen Innovationen und Künstlicher Intelligenz (KI) rund um die Gebärdensprache werden gefördert. Die Deutsche Gebärdensprache, gebärdet von echten Menschen, muss aber viel sichtbarer gemacht werden, fordert der GMU. Von zwischenmenschlicher Kommunikation profitieren alle – nicht nur gehörlose Menschen.
GMU weiter: „Seit vielen Jahren gibt es millionenschwere Forschungsprojekte auf der ganzen Welt, die sich mit technologischen Innovationen und Künstlicher Intelligenz (KI) rund um die Gebärdensprache beschäftigen: Avatare, Brillen oder Handschuhe. All diese haben zum Ziel, die Kommunikation und Verständigung mit gehörlosen Menschen zu erleichtern. Mit der fortschreitenden Technologie ist es somit nicht überraschend, dass immer mehr solche Projekte gefördert werden, auch seitens der Regierung. Mit dem am 2. Juni 2021 aktualisierten Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und das am 16. Juli 2021 vom Bundestag verabschiedete Barrierefreiheitsgesetz (BFG) bzw. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) sollen Hürden beim Zugang zu Information und Kommunikation abgebaut werden. Nach diesem Gesetz müssen Behörden, Dienstleister und Unternehmen eine digitale, barrierefreie Infrastruktur zur Verfügung stellen.“
Um dies umzusetzen, wird der Einsatz von Gebärdensprach-Avataren vielerorts erwägt. Der Gehörlosenverband würde jedoch eine Investition dieser Fördermittel in anderen Bereichen deutlich mehr begrüßen. Dies kann zum Beispiel in der Förderung von Studiengängen für Gebärdensprachdolmetscher:innen oder zur Ausbildung von Dozent:innen für Deutsche Gebärdensprache sein. Auch wären diese Mittel besser bei der Förderung von qualifizierten Lehrkräften für gehörlose Schüler:innen aufgehoben. Zudem bedarf es noch viel Aufklärungsarbeit. Die Deutsche Gebärdensprache, gebärdet von echten Menschen, muss viel sichtbarer gemacht werden, so GMU. Von zwischenmenschlicher Kommunikation profitieren alle – nicht nur gehörlose Menschen.
Hier können Sie die ausführliche Stellungnahme diesbezüglich lesen.