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Namenswahl: Den perfekten Babynamen finden

Erwartet ein Paar Nachwuchs, dann wird das Umfeld neugierig. Fragen nach dem Geschlecht, dem Geburtstermin und vor allem dem Namen tauchen immer wieder auf. Während die Eltern nach der Zeugung keinen Einfluss mehr auf das Geschlecht und den Geburtstermin haben, sieht das beim Namen ganz anders aus. Die Entscheidung, wie das Baby heißen wird, hat weitreichende Konsequenzen, schließlich muss der Nachwuchs sein ganzes Leben lang damit herumlaufen. Deshalb nehmen die meisten Eltern die Namenswahl nicht auf die leichte Schulter. Die nachfolgenden Tipps können helfen, schnell den perfekten Babynamen zu finden. 

Gesetzliche Vorschriften zum Namen

Im Personenstandsgesetz ist in der Bundesrepublik Deutschland geregelt, bis wann ein Name für ein Baby eingetragen werden muss. Die Eltern dürfen sich bis zu vier Wochen nach der Entbindung Zeit lassen, dann erst müssen sie sich entscheiden. In der Geburtsklinik wird zwar in der Regel nach einem Namen gefragt, dieser ist aber nicht in Stein gemeißelt. Solange der Vorname nicht bei offizieller Stelle registriert ist, können sich die Erziehungsberechtigten innerhalb der Monatsfrist umentscheiden. 

Im Namensrecht der Bundesrepublik Deutschland ist außerdem geregelt, welche Rufnamen erlaubt sind und welche nicht. Es gibt keine Liste mit genehmigten und verbotenen Vornamen. Allerdings darf das zuständige Standesamt Namen ablehnen, die das Kindeswohl gefährden könnten. Welche Rufnamen das sein könnten, ist eine individuelle Auslegungssache. 

Einen Hinweis darauf, welche Ausdrücke möglicherweise abgelehnt werden könnten, liefert das Service-Portal von Baden-Württemberg. Dort steht zu lesen, dass „Vornamen, die ihrem Wesen nach keine Vornamen sind wie zum Beispiel Warennamen, Fantasienamen oder Verunglimpfungen“ nicht akzeptiert werden. 

Wer sich dagegen an der Auswahlliste der schönsten Mädchennamen und Jungennamen orientiert, bekommt bestimmt keine Schwierigkeiten mit dem Gesetz. Viel größer ist die Gefahr, dass sich Eltern bei den vielen zauberhaften Namen nicht entscheiden können. Doch auch dafür gibt es Abhilfe.

9 Tipps, um den perfekten Babynamen zu finden

Mit den nachfolgenden Ratschlägen gelingt es viel leichter, sich für einen Babynamen zu entscheiden. 

Tipp 1: Auf die Schreibweise achten

Manche Namen klingen schön, aber sie sind schwierig zu schreiben. Auch wenn es verschiedene Schreibweisen wie zum Beispiel bei dem Namen Philipp gibt, können dadurch Herausforderungen entstehen. 

Wenn das Kind später schreiben lernt, wird es sich mit einem Namen wie Phaedra oder Guinevere wahrscheinlich schwerer tun als mit Tina oder Ute. Aber natürlich wird es irgendwann den eigenen Namen problemlos zu Papier bringen. Aber dann ist da noch das Umfeld, dass immer wieder wegen der Schreibweise nachfragen wird. Das kann auf Dauer nerven. 

Tipp 2: Die Aussprache ist wichtig

Genauso problematisch kann es werden, wenn die Aussprache des Namens nicht direkt klar ist. Es besteht das Risiko, dass ein Cyrian im Kindergarten oder in der Schule immer wieder erklären muss, wie sein Name ausgesprochen wird. Aber an diesem Punkt ist noch nicht Schluss. Auch später wird es mit einem komplizierten Namen auf Ämtern, bei Arztbesuchen und in der Arbeit häufiger vorkommen, dass der Namensträger falsch angesprochen wird. 

Tipp 3: Internationalen Bezug herstellen

Die Globalisierung hat die gesamte Welt fest im Griff. Heute ist es in den meisten Berufen eine Selbstverständlichkeit, mit Menschen aus anderen Kulturen und Sprachkreisen zu kommunizieren. Manche Namen sind für englisch-, französischsprachige oder chinesische Menschen nur schwer auszusprechen. Und falls ein US-Amerikaner den Namen Berenike dann doch über die Lippen bringt, klingt er wahrscheinlich komisch. 

Tipp 4: Die Bedeutung darf stimmen

Die allermeisten Namen tragen eine Bedeutung. Natürlich ist es schwierig, bereits im Mutterleib den Charakter oder das Aussehen eines Babys vorherzusagen und den Rufnamen entsprechend auszuwählen. Dennoch ergibt es Sinn, für sein Kind einen Vornamen mit einer positiven Bedeutung zu wählen. 

Tipp 5: Initialen können irritieren

In der Schule oder im Arbeitsleben werden die Namen oft mit Initialen abgekürzt. Gerade in Deutschland haben Kürzel wie „SS“ oder „HJ“ historisch gesehen eine sehr negative Bedeutung. Wenn möglich, dann sollte es vermieden werden, solche Initialen zu kreieren. Auch die Anfangsbuchen einer Wilma Christen werden möglicherweise des Öfteren für einen Lacher sorgen. 

Tipp 6: Vor- und Nachnamen aufeinander abstimmen

Wichtig ist es auch, dass Vor- und Nachnamen harmonisch zueinander passen. Negativbeispiele wie Rosa Schlüpfer und Claire Grube sorgen bei den Betroffenen dafür, dass sie sich möglicherweise in Grund und Boden schämen. 

Aber ganz so krass muss es nicht sein. Selbst die Kombination aus einem sehr langen Vor- und ähnlich langem Nachnamen kann auf Dauer nerven. Bei offiziellen Dokumenten und Flugtickets sind die Namenszeichen beschränkt. Extrem viele Buchstaben bei den Namen können zu Problemen führen. 

Tipp 7: Geschwisternamen abgleichen

Einen guten Geschmack beweisen die Eltern auch, wenn sie die Namen der Geschwisterkinder aufeinander abstimmen. So wirkt die Familie auch nach außen hin als eine Einheit. Während Tom, Paul und Maria harmonisch klingen, irritiert die Kombination aus Xaver, Françoise und Kim vielleicht eher.

Tipp 8: Rückwärtstest nicht vergessen

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Kinder ihren Namen rückwärtslesen und aussprechen wollen. Was bei Lisa, Stefan und Julia mit einem Schulterzucken quittiert wird, kann bei einer Lana ganz schön amüsieren. Schlussendlich müssen die Eltern wahrscheinlich erklären, was so lustig an dem rückwärtsgesprochenen Namen sein soll. Es ist zwar selten, dass es beim Rückwärtslesen zu Peinlichkeiten kommt, besser ist es dennoch, diese Situationen von Anfang an zu vermeiden – einfach mit der richtigen Namenswahl.

Tipp 9: Beliebtheit beachten

Mit Paul, Emilia, Finn und Mia können Eltern bei der Namensgebung eigentlich nichts falsch machen, oder? Es handelt sich um hübsche Vornahmen, die leicht zu lesen und auszusprechen sind. Selbst rückwärts verhalten sich diese Namen völlig unauffällig. 

Doch leider sind auch unzählige andere Eltern schon auf den gleichen Geschmack gekommen. Seit Jahren finden sich diese und ähnliche Namen in den Beliebtheitslisten ganz oben. Die Gefahr besteht, dass im Kindergarten oder in der Schulklasse später viele Namensvetter sitzen werden. Es kann leichter zu Verwechslungen kommen. Außerdem werden eher Spitznamen verteilt, wenn mehrere Kinder gleich heißen. Eltern, die das vermeiden wollen, sollten einen Namen wählen, der etwas seltener vorkommt. 

Egal, wie sehr sich die Erziehungsberechtigten bemühen, es wird wahrscheinlich immer Phasen im Leben geben, in denen ein Kind lieber einen anderen Namen hätte. Das ist ganz normal. Wer dann weiß, wie viel Muße er in die Namenssuche gesteckt hat, der wird sich von der kurzzeitigen Unzufriedenheit des Nachwuchses nicht sonderlich irritieren lassen. 

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