„Viele Menschen mit Behinderung sind von der Coronapandemie besonders betroffen. Ihre Chancen, am normalen Leben teilzuhaben, wurden oft stark beeinträchtigt“, sagte LWL-Sozialdezernent Matthias Münning am Dienstag (24.5.) in einem Corona-Zwischenfazit im LWL-Sozialausschuss in Münster.
Sehr deutlich waren die Auswirkungen bei den Zahlen der arbeitssuchenden Menschen mit Behinderung, die früh in der Pandemie in Westfalen-Lippe um knapp 2.500 Personen nach oben geschnellt sind. „Trotz einer leichten Erholung sind zurzeit mit fast 23.900 Menschen mit Behinderung immer noch rund 1.200 mehr erwerbslos als vor der Pandemie. Hier sind weitere Maßnahmen aller Arbeitsmarktakteure gefragt“, so Münning. „Das LWL-Inklusionsamt Arbeit dabei setzt mit der Ausweitung der Arbeitgeberberatung Akzente.“
Die Werkstätten für behinderte Menschen sind gut durch die bisherige Coronazeit gekommen. „Das ist der intensiven Zusammenarbeit der Landschaftsverbände, des NRW-Sozialministeriums und vor allem den Werkstätten selbst mit guten Hygienekonzepten und konsequenten Impfungen zu verdanken“, so Münning. In der Zeit vom 18. März bis zum 10. Mai 2020 galt für die Werkstätten für behinderte Menschen ein Betretungsverbot. Der LWL hat sichergestellt, dass die Werkstattbeschäftigten in dieser Zeit auch außerhalb der Werkstatträume von Werksstattmitarbeitenden betreut wurden. Dafür hat der LWL die Werkstattentgelte weitergezahlt.
Viele Inklusionsbetriebe, also Betriebe, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten und die sich auf dem freien Markt beweisen müssen, standen in der Pandemie vor großen Schwierigkeiten. Einzelne Betriebe, vor allem im Bereich Hotellerie, Gastronomie und Catering, hatten deutliche Umsatzrückgänge bei weiterhin anfallenden Fixkosten und mussten Kurzarbeit anmelden. „Die Maßnahmen des LWL und die vom LWL verwalteten Landes- und Bundesprogramme haben aber zusammen mit den eigenen Anstrengungen der Betriebe Insolvenzen weitgehend vermeiden können und bieten somit die Basis für ein erneutes Durchstarten nach dem Ende der Pandemie“, so Münning.