Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung ist mehr als 200 Tage alt. Auf Seite 78 steht Folgendes: „Darüber hinaus sorgen wir baldmöglichst dafür, dass Pressekonferenzen und öffentliche Veranstaltungen von Bundesministerien und nachgeordneten Behörden sowie Informationen zu Gesetzen und Verwaltungshandeln in Gebärdensprache übersetzt und untertitelt werden sowie die Angebote in leichter bzw. einfacher Sprache ausgeweitet werden. Dazu richten wir einen Sprachendienst in einem eigenen Bundeskompetenzzentrum Leichte Sprache/ Gebärdensprache ein.“
Was bedeutet das genau? kobinet Nachrichten hat bei allen Parteien – auch in der Opposition – nachgefragt. Antworten von der SPD, der FDP, Die Linke und CDU/CSU können Sie hier nachlesen. Und hier die Antwort von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.
Hier sind die wichtigsten Punkte:
- Bundesregierung will, dass Informationen in Leichter Sprache und Deutscher Gebärdensprache für alle zugänglich sind. Dafür wird ein Sprachdienst eingerichtet. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat auch angekündigt, dass Pressekonferenzen und öffentliche Veranstaltungen von Bundesministerien und nachgeordneten Behörden künftig in die Deutsche Gebärdensprache übersetzt und untertitelt werden.
- Angebote in Leichter bzw. Einfacher Sprache werden ausgeweitet.
- Es ist nicht geplant, ein Bundeskompetenzzentrum als eigenständige Behörde zu errichten oder es außerhalb der Bundesministerien anzusiedeln.
- Die Bundesregierung muss auch qualifizierte Menschen finden und einstellen, um diese Ziele zu erreichen. Die Regierung hat im Moment aber auch kein Geld für die Umsetzung. Sie konnte noch keine Ergebnisse in den Verhandlungen über die Bundeshaushalte für 2022 und 2023 erzielen, weil es viele Herausforderungen und Probleme gibt, die auch durch den Krieg in der Ukraine verursacht wurden.