In Neu-Ulm gab es am Sonntagabend einen Vorfall bei einer Wahlveranstaltung der Grünen, bei dem die beiden Chefs der Grünen im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann und Katharina Schulze, angegriffen wurden. Ein 44 Jahre alter Mann hat kurz nach 19 Uhr einen Stein in ihre Richtung geworfen, „haarscharf am Kopf meiner Dolmetscherin vorbei“, wie sie twitterte. Der Steinwerfer wurde aber sofort von der Polizei und den Sicherheitsleuten festgenommen und es wurde laut Probst Anzeige erstattet.
Julia Probst, die erste gehörlose Stadträtin Bayerns, die für die Grünen aus Weißenhorn Direktkandidatin für die Landtagswahl am 8. Oktober ist, war auch bei der Veranstaltung und hat den Vorfall auf X (früher Twitter) als sehr schlimm bezeichnet. „Gewalt, körperlich oder sprachlich – ist keine Lösung!“ sagte sie auf X. Der Grund für den Angriff seien der aggressiven Worte und Beleidigungen gegen die Grünen die von einigen Politikern wie Aiwanger, Söder und Merz kommen, sagte sie gegenüber der Südwest-Presse. Sie forderte von Union und den Freien Wählern „eine Entschuldigung und die Zurücknahme der Verrohung.“ Michael Joukov, das Landtagsmitglied der Grünen für Ulm, gab sich auf X kämpferisch: „Ihr kriegt uns nicht klein!“
Marcel Emmerich, ein Mitglied des Bundestags, hat auch über den Vorfall gesprochen und gesagt, dass die Politik immer gefährlicher wird, wenn aus schlechten Worten Handlungen werden. Ein Video, das im Internet kursiert, zeigt, dass auf der Wahlveranstaltung viele Leute gepfiffen und gebuht hatten. Katharina Schulze war aufgeregt auf der Bühne und verkündete, dass so etwas überhaupt nichts mit Demokratie zu tun hat.
Die Polizei hat den Vorfall bestätigt und gesagt, dass es wirklich ein Stein war, der geworfen wurde. Der Mann, der das gemacht hat, hat sich gewehrt, als die Polizei ihn festgenommen hat. Er war der Polizei bereits bekannt. Aber sonst gab es keine weiteren Probleme bei der Wahlveranstaltung. Gegen den Mann wird jetzt wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Foto: Jascha Pansch