In die bis Ende August 2023 laufende Kampagne „Mund auf für Toleranz“ hat sich ein kurioses Detail eingeschlichen. Die Kampagne verlost Tickets für Musikfestivals und spendet gleichzeitig Geld an wohltätige Projekte. Das Logo zeigt aber ein widersprüchliches Detail. Zu sehen ist ein aufgerissener Mund, aus dem drei Hände kommen. Die erste Hand bildet im französischen Fingeralphabet das H, die zweite, welche ein Mikrofon hält, bildet die Handform S und die dritte das Victory-Zeichen – oder eben die Handform V. Zusammen ergibt es die Folge HSV, die Abkürzung für den Hamburger SV, den Zweitliga-Fußballverein. Dieser steht in Konkurrenz zum aktuell ebenfalls in der zweiten Liga spielenden FC St. Pauli. Das Brisante: Mit dem FC St. Pauli hat Fritz Kola eine Werbepartnerschaft.
Auf Nachfrage von Taubenschlag zeigte sich eine Fritz Kola-Sprecherin erstaunt über die Interpretation – beim Design hätte man nur die Heavy Metal-”Pommesgabel“ im Hinterkopf gehabt sowie das Peace-Zeichen. Der FC St. Pauli hatte bis Ende August nicht auf unsere Nachfrage zu einem möglichen Konflikt in der Werbepartnerschaft geantwortet.
Fritz Kola stand in der Vergangenheit in der Kritik, weil die Firma mit Behindertenwerkstätten zusammenarbeitet. Diese wiederum gelten in Expertenkreisen als ausbeuterisch. Auf Kritik hierzu reagierte der Konzern letztes Jahr ausweichend und betonte, dass die Beschäftigten zwar nicht die gleichen Rechte wie Mitarbeiter*innen hätten, aber eben auch nicht die gleichen Pflichten und außerdem von verschiedenen Vorteilen profitieren würden.
Foto: Jakob Berg / Shutterstock Inc.
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Darf man den Video-Kommentar hier abgeben?
Vielleicht über YouTube?
Interessante Interpretation… made my day