Mark Wheatley beendet nach 16 Jahren seine Arbeit bei der European Union of the Deaf. Aus diesem Anlass hat unser DJE-Kollege Jaron Garitte von VisualBox ein Interview mit dem Briten geführt. Erfahrt hier auf Deutsch, wo es den langjährigen EUD-Chef jetzt hinzieht:
Jaron: Hallo Mark.
Mark: Hallo.
Jaron: Am 11.09. wurde die Nachricht über ein Video der European Union of the Deaf (= Europäischer Gehörlosenverband, EUD) auf Facebook verbreitet, in dem EUD-Präsidentin Sofia Isari verkündete, dass du als Direktor aufhörst.
Mark: Das stimmt, man hat mir einen neuen Job in England angeboten. Nach 16 Jahren bei der EUD ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen und eine neue Herausforderung anzunehmen.
Jaron: Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Job in England.
Mark: Ich danke dir.
Jaron: Du arbeitest seit 16 Jahren bei der EUD, das ist eine lange Zeit. Kannst du uns Highlights aus deiner Karriere bei der EUD erzählen und uns sagen, was du erreicht hast?
Mark: Wir haben viel erreicht, aber ein wichtiger Höhepunkt ist die Anerkennung von Gebärdensprachen in verschiedenen europäischen Ländern. Wir haben auch erhebliche Fortschritte bei der Gesetzgebung und Barrierefreiheit. Wir haben uns auf europäischer Ebene für die Barrierefreiheit eingesetzt. Ein sehr wichtiger Moment ist, dass die Rede von Ursula von der Leyen zur Lage der Nation zum ersten Mal live mit internationaler Gebärdensprache übertragen wird. Das ist das allererste Rede, in der dies geschieht und es ist ein entscheidender Moment für die Zugänglichkeit der Gehörlosengemeinschaft.
Jaron: Du hast jetzt eine neue Stelle in England angenommen. Kannst du uns sagen, was diese Aufgabe beinhaltet?
Mark: Ich werde der CEO einer Organisation namens „The Royal Association for the Deaf“ (= Königlicher Gehörlosenbund) sein. Diese Organisation bietet Dienstleistungen in ganz England an, wie z.B. Dolmetschdienste und Beratungsdienste für die Gehörlosengemeinschaft. Sie kommunizieren alles in Britischer Gebärdensprache, um die Gehörlosengemeinschaft zu unterstützen.
Jaron: Das klingt nach einem Dienst, der direkte Kommunikation anbietet. Gibt es einen Unterschied zwischen diesem Dienst in England und in Flandern?
Mark: Ja, es gibt sicherlich einen Unterschied in der Bereitstellung der Dienste. England ist ein großes Land mit verschiedenen Diensten, die die direkte Kommunikation unterstützen. In Belgien ist das leider noch nicht der Fall, aber das wird sich hoffentlich in Zukunft ändern. Das Wichtigste ist, dass gehörlose Personen das Recht auf direkte Kommunikation haben, so dass sie nicht immer auf Dritte angewiesen sind, wie beim Dolmetschen. Die Suche nach Dolmetscher*innen kann manchmal eine Herausforderung sein.
Jaron: Ich danke dir für das Gespräch. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner neuen Arbeit in England.
Mark: Ich danke dir!
Originaltext von Jaron Garitte. Übersetzung: Wille Felix Zante
Erstveröffentlichung 12.09.2023