Im November und Dezember werden am Staatstheater Mainz die Oper Peter Pan und das Familienstück die Schöne und das Biest auch als Vorstellungen mit Gebärdensprachübersetzung zu sehen sein.
PETER PAN
Oper von Richard Ayres (No. 45, 2013)
Libretto von Lavinia Greenlaw
Deutsche Übersetzung von Adelheid und Jürgen Dormagen
Ein Junge, ganz in Grün gekleidet, fliegt über die Insel Nimmerland – und ist weltberühmt: Peter Pan.
Mühelos bewegt er sich zwischen realer Welt und Fantasiereich. Eines Nachts nimmt er das Mädchen Wendy und ihre beiden Brüder John und Michael mit an jenen Ort, an dem all das passiert, woran man glaubt. Dort erleben sie allerlei Aufregendes und Fantastisches und bringen schließlich Piratenkapitän Hook gemeinsam zur Strecke.
Bereits seit dem Jahr 1904 fliegt die von James M. Barrie erfundene Kunstfigur Peter Pan durch Nimmerland und seine Abenteuer wurden bereits gut zwanzigmal verfilmt.
Komponist Richard Ayres widmet dem nie erwachsen werdenden Helden eine klangintensive Oper für junge und ältere Menschen und setzt sich mit seiner furiosen Partitur und den exaltierten Gesangspartien bewusst von den verniedlichenden Musicalversionen der letzten Jahrzehnte ab.
Die Inszenierung von Nina Kühner widmet sich der überbordenden Fantasie einer in Maß und Zeit unbegrenzten Kinderwelt. In einer Geschichte, die so mühelos wie erfindungsreich zwischen Realität und Traumwelt hin- und herwechselt, muss man sich als Regisseurin mitunter ganz einfachen Fragen stellen: Wie sieht Peter Pan überhaupt aus? Wie kommt ein zeitfressendes Krokodil auf die Bühne des Staatstheaters? Und welche Sprache spricht eigentlich die ständig um Peter herumschwirrende Elfe Tinkerbell? Auf „Elfisch“ kommuniziert in diesem Fall als Gast in der Produktion Adriane Große, die als Gehörlose mit allen Protagonist*innen Gebärdensprache spricht und so der Geschichte eine zusätzliche Ebene verleiht. Und was ist mit Fliegen? … So viel sei verraten: Durch Fantasie und Vorstellungskraft kann das sogar ein ganzes Kinderzimmer.
Termine mit DGS: 5.11.2023 und 6.11.2023
DIE SCHÖNE UND DAS BIEST
von Lucy Kirkwood und Katie Mitchell (2010), Deutsch von Katharina Schmitt
Zwei echte Feen aus dem mittleren Teil des Himmels erzählen mit Hilfe eines weißen Kaninchens ein altes französisches Märchen: Ein Mann verirrt sich eines Nachts im Wald und kommt an ein geheimnisvolles, verlassen wirkendes Schloss. Doch als er dort eine weiße Rose stiehlt, um sie seiner Tochter Belle zu schenken, zieht er den Zorn des Schlossbesitzers auf sich, eines furchtbar entstellten Wesens, halb Mensch, halb Tier. Der Mann darf nur gehen, wenn er dem Biest verspricht, ihm seine Tochter zu bringen, die von nun an im Schloss leben soll. Anfangs noch ängstlich, beginnt das Mädchen bald, sich an den besonderen Mitbewohner zu gewöhnen. Lucy Kirkwood und Katie Mitchell ist eine besonders lustige und originelle Märchenbearbeitung gelungen, in der ein eifersüchtiger Feenmeister und seine tollpatschige Assistentin um den richtigen Ausgang der Geschichte und um die Gunst des Publikums buhlen.
Mit ihrer fantasie- und humorvollen Inszenierung des Stoffes wird sich Regisseurin Katharina Ramser dem Mainzer Publikum vorstellen.
Termine mit DGS: 2.12.2023