In den vergangenen Jahren ist das Marvel-Universum sehr gewachsen, wodurch die einzelnen Erzählungen etwas unübersichtlich wurden. Teilweise musste das Publikum mehrere Filme kennen, um Blockbuster wie “Avengers: Endgame” wirklich zu verstehen. Hier will Disney jetzt mit der Marke “Marvel Spotlight” verstärkt Serien und Filme zeigen, die ohne Vorwissen auskommen und auch etwas bodenständiger sein sollen. So muss nun nicht immer gleich das ganze Universum gerettet werden, sondern vielleicht erstmal nur die eigene Familie oder die nächstgelegene Großstadt.
Vom Fließband ins Marvel-Universum
Die erste Serie der Reihe ist nun “Echo”. Das Besondere: Wie auch die Figur Maya Lopez ist die Schauspielerin Alaqua Cox sowohl gehörlos als auch indigene Amerikanerin. Cox arbeitete in Lagerhäusern von Amazon und dem Versanddienstleister FedEx und als Altenpflegerin, bis sie von befreundeten Leuten auf einen Castingaufruf für eine indigene und gehörlose Schauspielerin aufmerksam gemacht wurde. Den ersten Auftritt hatte sie dann in der Marvel-Serie Hawkeye als Gegnerin der gleichnamigen Hauptfigur – das war Weihnachten 2022 ebenfalls auf Disney+. Nachdem sie sich am Ende von „Hawkeye“ gegen ihren Mentor stellt, beginnt die neue Serie.
Echo: Hohe Messlatte gleich in der ersten Folge
Maya ist auf der Flucht vor Kingpins Killern und flüchtet in ihr Heimatdorf bei den indigenen Choctaw. Doch erstmal gibt es eine halbe Stunde Zusammenfassung von Mayas Leben, zusammen mit einer der besten Actionszenen, die es jemals im Marvel-Universum gegeben hat. „Echo“ setzt die Messlatte damit sehr hoch, ist dabei aber auch sehr blutig. Positiv an der Sache ist dabei, dass die gehörlose Heldin nicht das arme Opfer ist, das beschützt werden muss, sondern selbstständig mit einem ganzen Raum voller bewaffneter Menschen aufräumt, und das nicht nur einmal. Für Kinder unter 16 Jahren – in den USA sogar erst ab 17 freigegeben – ist „Echo“ daher aber leider nicht geeignet.
Bessere Gebärdensprache – mit Verbesserungspotential
Anders als viele neue Serien zur Zeit gibt es „Echo“ auf einen Schlag. Wer möchte, kann sich die fünf Folgen an einem Abend durchschauen, ohne Vor- und Abspann sind es insgesamt knapp drei Stunden. Neben…