Wie Mitte Januar bekannt wurde, wird das Bundesfinanzministerium ab dem 1. März eine Sondermarke “Gebärdensprachen” herausbringen. Die Community rätselte, wer hinter der Briefmarke steckt, bis eine Informationsseite des Ministeriums die Künstlerin bekanntgab: Katrin Stangl aus Köln. An dem Beschreibungstext waren zwar die gehörlosen Mitarbeiter*innen des Instituts für Deutsche Gebärdensprache, Britta Harms und Simon Kollien, beteiligt sowie die hörende Professorin Annika Herrmann, aber der gehörlose Einfluss auf die Gestaltung selbst blieb unklar.
Auf Email-Nachfrage antworteten die Beteiligten, dass die Grafikerin selbst hörend sei, aber von Britta Harms, Simon Kollien und Annika Herrmann Feedback erhalten hatte. “Da ich selbst keinen direkten Bezug zu Gebärdensprache habe, war es zwingend notwendig natürlich auch gehörlose Menschen in der Gespaltungsprozess mit einzubeziehen”, so Katrin Stangl. Herrmann ergänzt: “Wir haben als Team in dem streng vorgegebenen Ablaufprozess beratend zur Seite gestanden, um kulturelle und sprachliche Aspekte zu prüfen.”
Auf dem Postwertzeichen, so die offizielle Bezeichnung, sind zwei Gesichter zu sehen, einmal mit Mütze und einmal mit langen Haaren, die in Gebärdensprache miteinander kommunizieren. Darunter sind verschiedene Bestandteile der Gebärdensprachen wie Mundbild, Handform und Blick abgebildet. Der Wert der Marke ist 85 Cent, sie ist damit ausreichend, um einen Standardbrief zu frankieren. Ab dem 1. März ist sie online und in Filialen der Deutschen Post zu kaufen.
Das Bundesfinanzministerium antwortete auf Nachfrage, dass die Themen der Sondermarken immer zwei Jahre im Voraus, in diesem Fall also 2022 vorgeschlagen und von einer Jury beschlossen werden. Die letzte Entscheidung liegt dann beim Bundesminister der Finanzen. 2022 entschied also Christian Lindner darüber, dass Deutschland eine Sondermarke mit dem Thema Gebärdensprachen erhielt. Ob das ein Dank für die Namensgebärde war, Post Views: 2.649