Triggerwarnung: Dieser Artikel thematisiert sexualisierte Gewalt und Mord!
geschrieben von Chris Comendador
Am 13. Februar wurde in Chile der taube Mann, José Pablo Peñafiel Ossandón, für 180 Tage in Untersuchungshaft genommen. Vorgeworfen werden ihm die Vergewaltigung von mindestens zehn tauben Frauen, darunter zwei Minderjährige.
Auslöser für die Untersuchungen war der Tod von Camila Villavicencio, einer tauben Aktivistin und Gebärdensprachlehrerin, deren Leiche am 15. Oktober 2022 im Haus von José Pablo Peñafiel Ossandón in Santiago gefunden wurde. Die Ermittlungen in diesem Fall ergaben weder die Todesursache, noch konnten sie seine Schuld beweisen oder widerlegen. Die Berichterstattung in den Medien über diesen Fall ermutigte jedoch mehrere Frauen, José Pablo Peñafiel Ossandón wegen sexueller Nötigung anzuzeigen. Es wurden weitere Ermittlungen gegen ihn eingeleitet, die schließlich zu seiner Verhaftung führten.
Seine Vorgehensweise ähnelte sich in den Beschreibungen der Frauen: Bei Partys in der tauben Community bot er den Frauen wiederholt an, sie nach Hause zu fahren. Unter einem Vorwand setzte er sie dann jedoch in seiner Familiendruckerei ab, wo er sie missbrauchte. In mindestens einem Fall wurde der Übergriff gefilmt und anschließend auf einer pornografischen Website veröffentlicht.
Die Ermittlungen gegen den Angeklagten werden fortgesetzt. Im Zusammenhang mit dem Tod von Camila Villavicencio soll eine zweite Autopsie des Leichnams durchgeführt werden, um die Todesumstände aufzuklären. Dieser Fall verdeutlicht die Vulnerabilität tauber Frauen.
Bericht von Chris Comendador (Média’pi!) im Rahmen des DJE Projekts