In Bonn hat eine gehörlose Familie aus der Ukraine viele Schwierigkeiten. Sie sind vor dem Krieg nach Deutschland geflohen und brauchen einen Schwerbehindertenausweis, um Unterstützung zu bekommen. Doch es gibt Probleme bei der Ausstellung dieser Ausweise. Das berichtet der Bonner General-Anzeiger.
Die Familie, die vor den russischen Angriffen nach Deutschland geflohen ist, findet das Leben in Bonn schwer. Vereinsdolmetscherin Helga Wallasch sagt, dass das Bonner Versorgungsamt 2022 mehreren gehörlosen Flüchtlingen aus der Ukraine falsche oder unvollständige Schwerbehindertenausweise gegeben hat. Der Grad der Behinderung (GdB) wurde zu niedrig angesetzt. Deutsche Gehörlose bekommen oft den höchsten Grad 100, aber die ukrainischen Geflüchteten bekommen viel weniger.
In einem Unterricht für gehörlose Ukrainer wurde dieser Fehler erkannt. Doch da waren die Widerspruchsfristen schon vorbei. Neue Anträge mussten gestellt werden, die bis heute teilweise nicht bearbeitet sind. Eine junge Mutter brachte alle notwendigen Dokumente aus ihrer Heimat mit, bekam aber nur einen Behinderungsgrad von 70, obwohl ihre Gehörlosigkeit seit ihrer Kindheit bekannt ist. Das hindert sie daran, den öffentlichen Nahverkehr kostenlos zu nutzen oder Gehörlosengeld zu beantragen. Ende November 2023 wurde ein neuer Antrag gestellt, aber bisher ohne Erfolg.
Wallasch denkt, dass es eine Ungleichbehandlung gibt: „Warum bekommen deutsche Gehörlose einen Grad von 100, aber Ukrainer nur 70 oder 80?“ Auch bekommen Inländer in der Regel unbefristete Ausweise, während ukrainische Geflüchtete nur befristete Ausweise bekommen. Wallasch schlägt vor, dass ein einziger Mitarbeiter alle Anträge der Gehörlosen bearbeiten sollte, um Fehler zu vermeiden.
Die Stadt Bonn antwortete auf die Kritik und s…