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Martina Bergmann geht in Rente – wer ist die Nachfolge?

Kultur
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Nach fast einem Vierteljahrhundert geht Martina Bergmann, Deutschlands erster taube Museumsguide, Anfang Dezember 2024 in Rente. Aus diesem Anlass wendet sie sich an die Gehörlosen- und Gebärdensprachcommunity.  “Damals war meine Stelle die erste dieser Art und hat viel dazu beigetragen, die Kulturlandschaft Hamburgs für Gehörlose zugänglicher zu machen,” schreibt sie, bevor sie eindringlich appelliert, ihre Stelle nachzubesetzen. Bergmann war lange Zeit die einzige Person deutschlandweit, die Führungen in Gebärdensprache anbietet. Mittlerweile gibt es mit dem Projekt Museum Signers des GMU München weitere Personen, die nach einer Schulung selber auch Führungen anbieten.

Besonders wichtig ist ihr dabei, dass rechtzeitig eine Nachfolge gefunden wird, damit sie diese einarbeiten und “das, was ich in den 25 Jahren von Null auf aufgebaut habe” noch weitergeben kann, während sie noch angestellt ist beim Museumsdienst Hamburg.

Sie ruft die Community auf, die Kulturbehörde der Stadt Hamburg und die Stiftung Historische Museen zu kontaktieren, um ihre Nachbesetzung zu fordern. Auch Bergmanns Einstellung vor 25 Jahren war das Resultat zahlreicher Unterstützung aus der Community, so Bergmann.

Taubenschlag hat bei den Behörden und der Stiftung nachgefragt.

Die Stiftung Historische Museen Hamburg antwortete auf Nachfrage von Taubenschlag, dass sie sich eine “Fortführung sehr wünschen”. Sie würden das “jahrzehntelange Engagement und die Arbeit” von Martina Bergmann sehr schätzen. Jedoch sei die Entscheidung vom kommenden Haushalt der Freien und Hansestadt Hamburg abhängig und die letztendliche Entscheidung von der Behörde für Kultur und Medien.

Die Kulturbehörde bestätigte gegenüber Taubenschlag wiederum, dass die Arbeit von Martina Bergmann sehr geschätzt würde. Der Senat hätte bereits die Mittel dafür im Haushalt eingeplant. Wenn die Bürgerschaft, also die gewählte Volksvertretung der Hansestadt Hamburg, zustimmt, könnte Ende September bereits mit der Ausschreibung begonnen werden, um die Stelle ab Januar 2025 nachzubesetzen.

Eine Nachfolge ist also so gut wie sicher, wenn sich eine Person findet, die für die Stelle geeignet ist. Die Abgeordneten der hamburgischen Bürgschaft könnten z.B. hier angeschrieben werden. Der Haushaltsentwurf wird im September den Hamburger Senat erreichen.

Die Behörde für Kultur und Medien kann hier kontaktiert werden. Die Stiftung Historische Museen, zu der auch der Museumsdienst Hamburg gehört, kann hier kontaktiert werden.

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