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Psychiatrisches Behandlungszentrum Lengerich bleibt offen

In einer erfreulichen Wendung der Ereignisse bleibt das deutschlandweit einzige Behandlungszentrum für psychisch kranke Gehörlose in der LWL-Klinik Lengerich vorerst bestehen. Die zunächst drohende Schließung des spezialisierten Angebots konnte abgewendet werden, wie die Klinikleitung dem Taubenschlag auf Nachfrage mitteilte.

Hintergrund

Das “Behandlungszentrum für Hörgeschädigte” in Lengerich, das bisher eine überregionale Versorgung gewährleistete, stand vor der möglichen Schließung. Im Zusammenhang mit der Neueröffnung eines stationären Angebots in Hörstel (Kreis Steinfurt) war der Abbau von 20 Betten am Standort Lengerich in Diskussion.

Aktuelle Entwicklung

Die Bezirksregierung Münster hat nun entschieden, dass die 20 Betten in Lengerich zunächst nicht abgebaut werden. Ein neuer Feststellungsbescheid für die LWL-Klinik Lengerich soll erst im Rahmen der Umsetzung des Krankenhausplans Nordrhein-Westfalen erfolgen.

Bedeutung für die Patientenversorgung

Diese Entscheidung sichert vorerst die elektive Behandlung psychisch erkrankter gehörloser Patientinnen und Patienten in der LWL-Klinik Lengerich, auch über den Kreis Steinfurt hinaus. Allerdings beschränkt sich die Akutbehandlung im Sinne einer Intensivbehandlung aus rechtlichen Gründen auf das vom Land Nordrhein-Westfalen zugewiesene Pflichtversorgungsgebiet im Kreis Steinfurt.

Zukünftige Planungen

Trotz dieser positiven Entwicklung betont die Klinikleitung, dass dies noch keine dauerhafte Sicherung des hoch spezialisierten Angebotes bedeutet. Um die Zukunft des Zentrums weiter zu stärken, hofft die Betriebsleitung im Rahmen des laufenden Bauprojekts, eine technisch auf die Behandlung hörgeschädigter Patientinnen und Patienten ausgerichtete Station realisieren zu können.

Fazit

Die Erhaltung dieses spezialisierten Behandlungsangebots ist ein wichtiger Schritt für die psychiatrische Versorgung hörgeschädigter Menschen in Deutschland. Die Klinikleitung zeigt sich erfreut darüber, dass sie gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen auch weiterhin ein spezialisiertes Angebot machen kann. Dennoch bleibt die langfristige Zukunft des Zentrums eine Herausforderung, die weiterhin Aufmerksamkeit und Engagement erfordert.

Tags: Behandlungszentrum für Hörgeschädigte

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Vielen Dank für die Berichterstattung.
    Leider hat diese positive Meldung auch einen negativen Beigeschmack. Eine Versorgung von tauben suchterkrankten Personen im Rahmen einer Entgiftung ist in Lengerich leider nicht mehr wie bisher für Menschen aus ganz Deutschland möglich. Das bedeutet einen weiteren enormen Einschnitt der Versorgungsstruktur für taube suchtkranke Personen nach der Einstellung des gebärdensprachlichen Angebots in der Fachklinik Weser-Ems. Somit kann eine Entgiftungsbehandlung in einem gebärdensprachlichen Setting lediglich durch die Bezirkskliniken Mittelfranken in Erlangen durchgeführt werden.

    Antworten

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