Mit Verdolmetschung in deutsche Gebärdensprache (DGS) am 9. und 12. Oktober 2024, Produktionshaus NAXOS in Frankfurt am Main. Infos und Reservierungen.
Wer bist du, wenn alle mitreden? Die Geschichte der jüdischen Familie Rothschild wird seit Jahrhunderten von Verschwörungsmythen und Hetzpropaganda überschrieben. Basierend auf Recherchen und Autobiografien wird nun eine andere Facette auf die Bühne gebracht: Fiktiv aber nah an den Fakten erzählt der choreografierte Theaterabend von Verantwortung, Zerwürfnissen und Solidarität über Generationen hinweg: eine europäische Familiensaga.
Im Mittelpunkt stehen vier Geschwister, die sich alle auf ihre Weise nach einem Ausbruch aus den Erzählungen sehnen, die man sich von ihnen und ihrer Familie macht.
Sie flüchten in die Natur, in die Kunst oder in den Jazz, betreiben Politik, leisten Widerstand und versuchen, eine innerlich zerrissene Familie zusammenzuhalten. Vergangenheit und Gegenwart werden in ihren Familiengeschichten verknüpft: von der Emanzipation aus dem Frankfurter Ghetto zu prosperierendem Wohlstand bis zum Überlebenskampf gegen den Vernichtungswillen von außen.
Als Spiel im Spiel greift der Abend in einer Art jüdischen Buddenbrooks-Variante die letzten 200 Jahre der Familie auf, reflektiert Verantwortung, Zerwürfnisse und Solidarität über Generationen hinweg, seziert aber auch den Blick einer Außenwelt, die sich ihre Meinung längst gebildet hat und hinter dem Namen Rothschild keine Individuen, sondern die eigenen Erklärungsmuster bestätigt sehen will.
MIT: Mariann Yar, Lisa Heinrici, Mareike Hein, Markus Bernhard Börger
REGIE/TEXT: Carolin Millner
KOSTÜM/BÜHNE/LICHT: Maylin Habig, Nils Wildegans
DRAMATURGIE: Theresa Selter
MUSIK: Florian Hein
FOTO/TEASER: Arda Funda
TRANSKRIPTION: Jette Büshel
RAHMENPROGRAMM: Carolin Heymann-Serota
Koproduktion mit: Produktionshaus NAXOS (5., 9., 10., 12. 13. Oktober) und TD Berlin (17., 18., 19., 20. Oktober)
Gefördert von: Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Ottilie Roederstein Hauptstipendium.
ELEGANZ AUS REFLEX setzt sich in ihren Stückentwicklungen mit historisch-politischen Themenkomplexen deutsch-deutscher Geschichte und Erinnerungskultur auseinander. DieTD-Koproduktion MACHT ENDICH DAS LICHT AN ist die sechste Arbeit der Künstler*innengruppe, in der sie sich mit jüdischem Leben im deutschsprachigen Raum auseinandersetzt. Im Modus des Rückerinnerns kombiniert Carolin Millner als schreibende Regisseurin fundierte Sachrecherchen mit sprachgenauen Fiktionalisierungen, die neue Blickwinkel und Perspektiven öffnen. Bislang entstanden 16 Produktionen, die überregional tourten. ELEGANZ AUS REFLEX wird mehrjährig vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main gefördert und erhält die dreijährige Konzeptionsförderung des Fonds Darstellende Kunst.