Der Besuch der alten Dame — Eine tragische Komödie —
Am 30. November bieten wir für unsere Vorstellung von »Der Besuch der alten Dame« wieder eine Verdolmetschung in Deutsche Gebärdensprache an, weitere Termine sind in Planung. — Kartenlinks sowie Videos zur Anfahrt in DGS finden Sie hier — Mit Unterstützung von Access Maker by Un-Label
Einem Racheengel im Western gleich kehrt Claire Zachanassian nach Jahrzehnten in ihre Geburtsstadt Güllen zurück und fordert Vergeltung für das Unrecht von einst: Als 17-Jährige wurde sie ungewollt schwanger und sitzen gelassen. Der Vater des Kindes stritt alles ab, gewann den anschließenden Prozess mithilfe bestochener Zeugen. Gedemütigt und mittellos sah sich die junge Frau gezwungen, die Stadt zu verlassen. Sie verlor ihr Kind, wurde Prostituierte, heiratete einen superreichen Unternehmer aus der Ölindustrie und stieg schließlich selbst zur Multimillionärin auf. Ihr Vermögen versetzt Claire Zachanassian in die Lage, einen Angriff auf die Männerclique in Güllen zu starten und wie eine Heldin der griechischen Tragödie oder aus einem Film von Quentin Tarantino zu handeln. Erst kauft sie sämtliche Fabriken und Grundstücke in der Umgebung auf, bis vom einstigen Wohlstand nichts mehr übrig ist. Dann bietet sie eine Milliarde für den Kopf ihres einstigen Geliebten Alfred Ill, mittlerweile Anwärter auf den Posten des Bürgermeisters. Die Armut in Güllen ist bitter, die Versuchung groß und menschlich die Bereitschaft, sich an Unmenschliches zu gewöhnen.
Die Titelrolle übernimmt Rosa Enskat. Regie führt Laura Linnenbaum, die am Düsseldorfer Schauspielhaus zuletzt »Maria Stuart«, »Trauer ist das Ding mit Federn« und »Die Wand« inszenierte. Die Figur der Claire Zachanassian feiert sie als absolute Rächerin mit Witz und Charme in einem Setting zwischen Alpenwestern und Groteske.