Die Gallaudet University reagiert auf Sorgen um Bundesmittel inmitten von Präsident Trumps Kahlschlag-Aktionen.
Die Präsidentin der Gallaudet University, Roberta „Bobbi“ Cordano, äußerte sich am 5. Februar zur wachsenden Besorgnis über die Zukunft der Universität angesichts der von der Trump-Regierung vorgeschlagenen Kürzungen der Bundesmittel und der möglichen Auflösung des Bildungsministeriums.
Die Gallaudet University, eine staatlich anerkannte Einrichtung für Gehörlose und Schwerhörige, erhält jährlich etwa 140 Millionen Dollar (rd. 134 Millionen Euro) an Bundesmitteln. Mit diesen Mitteln werden sowohl die Universität als auch das Clerc Center unterstützt, zu dem die Model Secondary School for the Deaf (MSSD) und die Kendall Demonstration Elementary School (KDES) gehören. Diese Mittel werden vom Bildungsministerium bewilligt, was Bedenken hinsichtlich der finanziellen Stabilität der Universität aufkommen lässt, sollte die Abteilung umstrukturiert oder abgeschafft werden.
In einer Erklärung, die von dem tauben Dolmetscher Gino Gouby übersetzt wurde, versicherte Präsidentin Cordano der Community, dass Gallaudets Stiftung unter dem Education of the Deaf Act (EDA), der die Bundesmittel unabhängig von der Existenz des Bildungsministeriums gewährt, sicher ist. Cordano betonte, dass Gallaudet bereits vor der Gründung des Bildungsministeriums im Jahr 1979 unter diesem Gesetz tätig war.
Cordano wies darauf hin, dass die Auflösung des Bildungsministeriums erfordern würde, dass der Kongress eine Entscheidung fallen müsste, der sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat zustimmen müssten, einschließlich einer 60-Stimmen-Mehrheit im Senat – ein unwahrscheinliches Szenario trotz der derzeitigen politischen Landschaft.
Um die Interessen von Gallaudet zu wahren, erklärte Cordano, dass das Team für Regierungsbeziehungen der Universität aktiv und parteiübergreifend mit Mitgliedern des Kongresses zusammenarbeitet, um weitere Unterstützung sicherzustellen. Sie wies darauf hin, dass Gallaudet in seiner 160-jährigen Geschichte stets eine starke parteiübergreifende Unterstützung genossen hat.
In Anbetracht des sich rasch verändernden politischen Umfelds kündigte Cordano die Bildung eines „Rapid Response Teams“ (Schnelles Reaktions-Team) innerhalb ihres Führungsteams an. Diese Gruppe wird die Entwicklungen in der Gesetzgebung verfolgen und deren mögliche Auswirkungen auf die Universität und die ihr angeschlossenen Programme bewerten.
In ihrer Erklärung ging Cordano auch auf die Bedenken der Gehörlosengemeinschaft hinsichtlich der Zukunft von staatlich finanzierten Einrichtungen wie Gallaudet und dem National Technical Institute for the Deaf (NTID) ein, die beide unter das Gesetz über die Ausbildung von Gehörlosen fallen. Auch das American Printing House for the Blind erhält Mittel aus diesem Gesetz.
Angesichts der Spekulationen, dass konservative Politiker, die mit dem „Projekt 2025“ verbunden sind, versuchen könnten, die Finanzierung von Programmen wie Gallaudet und NTID zu kürzen oder zu streichen, haben sich die Befürchtungen verstärkt. Obwohl sich der ehemalige Präsident Donald Trump während seines Wahlkampfs vom Projekt 2025 distanziert hat, bekleiden mehrere Personen, die mit der Initiative in Verbindung stehen, inzwischen Positionen in seiner Regierung. Darüber hinaus haben einige von Trumps Maßnahmen nach seiner Amtseinführung – wie die Beendigung von Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration („DEI“, „Diversity, Equity and Inclusion“) und der Versuch, Bundeszuschüsse einzufrieren – zusätzliche Bedenken aufgeworfen.
Auch wenn die Situation weiterhin ungewiss ist, versicherte Cordano der Community, dass die Führung von Gallaudet wachsam ist und sich für den Schutz des Erbes und der Mission der Universität einsetzt. Sie ermutigte die Interessengruppen, informiert und engagiert zu bleiben, während die politische Landschaft so ein Durcheinander ist.
Foto: United States Department of Agriculture
