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Statt Handschuh ein Ring: Dieses Schmuckstück soll Fingeralphabet verstehen

Technik
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Fast jedes Jahr gibt es mindestens eine neue revolutionäre Lösung, die verspricht, Gebärdensprache in Lautsprache zu übersetzen – und das ohne menschliches Dolmetschen! So berichtete Heise Online von einem Ring der Cornell Universität, der es schaffen soll, “Gebärdensprache” zu übersetzen. Bevor wir uns das genauer anschauen – einige werden es sich bereits schon denken – schauen wir erstmal auf bisherige “Lösungen”, die immer wieder die Runde machen. Zunächst gibt es klassische Videolösungen wie mit Microsofts Kinect-System, das eine Zeit lang für die Xbox-Spielekonsole verkauft wurde. 

Abgesehen davon macht auch immer wieder ein neues, meist junges Forscherteam von sich reden, das für seine Abschlussarbeit einen “Gebärdensprach-Handschuh” entwickelt. Bestrebungen dazu gibt es schon seit Jahrzehnten. Meist geht es aber nicht über die Erkennung von Handformen hinaus, vulgo: Fingeralphabet. Für eine Gebärdensprache wie die American Sign Language (ASL), die wenig mit Mundbild arbeitet, reicht das vielleicht aus, für die DGS eher nicht so. 

Zudem haben fast alle der bisherigen Lösungen einen Haken: Sie setzen unhandliche und relativ komplizierte Technik voraus. Der Ring würde das Problem lösen und könnte immer überall dabei sein. Es gibt bereits Fitness-Ringe, die benutzt werden, um Sport und Gesundheitsdaten aufzuzeichnen, der Sprung zu weiteren Funktionen ist also nicht so abwegig. Jedoch soll der Ring nicht etwa Bewegungssensoren verwenden, um die Handformen zu erkennen, wie man es vielleicht erwarten würde, sondern setzt stattdessen auf eine eher ungewöhnliche Technologie. 

Mit sogenannten “Mikro-Sonar”-Sensoren sollen die Ringe nicht hörbare Schallwellen nutzen, um die Bewegungen der Hände im Raum zu verorten. Sonar setzen z.B. auch U-Boote oder Fledermäuse ein. 

In der aktuellen Form kann der von der Cornell Universität entwickelte “SpellRing” nur Fingeralphabet erkennen, wie viele andere Lösungen zuvor. Das Ziel ist aber, ihn mit einer Brille zu kombinieren, welche mit der gleichen Technik die Mimik der Gebärdenden erfassen kann. Die Forschenden sprechen es zwar nicht direkt an, aber denkbar wäre eine Kombination mit der Technik, die auch in Untertitelbrillen steckt, so dass die gehörlosen Nutzer*innen umgekehrt auch was verstehen könnten. Der Ring in seiner aktuellen Form soll im Mai in Japan auf einer Messe vorgestellt werden.

 

Foto: Cornell University/Screenshot

Tags: Fingeralphabet, Forschung, Gebärdenhandschuh

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