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Theaterstück in Gebärden- und Lautsprache: „Das geschlossene Haus“ am Schauspiel Dortmund

Theaterstück in Gebärden- und Lautsprache:
„Das geschlossene Haus“ feiert Premiere am Schauspiel Dortmund

Es war ein gelungener Auftakt: Vor zwei Jahren feierte der Gehörlosen Theaterverein Dortmund e.V. mit dem Stück „Killer Ladys“ seine erfolgreiche Premiere am Schauspiel Dortmund. Jetzt präsentiert er sein neues Stück „Das geschlossene Haus“ am Samstag, 17. Mai, um 16 Uhr im Studio.

Heimliche Liebe

Nach dem Tod ihres Mannes hält die strenge Matriarchin Berna ihre fünf Töchter in strikter Isolation. Sie verhängt eine achtjährige Trauerzeit, während der keine von ihnen das Haus verlassen darf. Besonders Angela, die einzige hörende Tochter, gerät in den Mittelpunkt eines Konflikts: Sie soll den gehörlosen Romano heiraten, obwohl ihre Schwester Aurora heimlich in ihn verliebt ist. Die Spannungen zwischen den Schwestern eskalieren, als sich herausstellt, dass Romano nicht nur Angela Avancen macht. Auch Marita, eine der älteren Schwestern, verbirgt ihre eigenen Gefühle für Romano, was die Rivalität zwischen den Frauen verstärkt.

Für Gehörlose und Hörende

Parallel dazu entfaltet sich das zentrale Thema des Stücks: der Konflikt zwischen Gehörlosen und Hörenden. Berna will jeglichen Kontakt zu Hörenden vermeiden, um die Identität ihrer Familie zu schützen. Doch die Realität lässt sich nicht aussperren. „Das geschlossene Haus“ ist mehr als ein Familiendrama. Das Stück thematisiert packend die Konflikte zwischen Gehörlosen und Hörenden, die Einschränkungen starrer gesellschaftlicher Regeln und den Kampf um Selbstbestimmung und ist ein einzigartiges Theatererlebnis, das Sprache und Ausdruck neu verbindet. Das Besondere an dieser Inszenierung ist, dass die Rollen von gehörlosen Schauspielerinnen in Gebärdensprache gespielt werden. Zwei hörende Schauspielerinnen sprechen den Text simultan in Laut- und Gebärdensprache, so dass das Stück sowohl für gehörlose als auch für hörende Zuschauer*innen zugänglich ist. Für das hörende Publikum gibt es zusätzlich eine inhaltliche Unterstützung per Toneinspielung, die das Geschehen begleitet. Um 15.30 Uhr findet eine Einführung im Institut statt.

Tickets

Für die Premiere am 17. Mai gibt es Karten für 10,- Euro im Kundencenter (Platz der Alten Synagoge), unter www.theaterdo.de und 0231/50-27222 und an der Abendkasse im Schauspielfoyer.

Tags: Deutsche Gebärdensprache, DGS, gehörlos, Inklusion, Kultur, Theater, Veranstaltung

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