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Vermutlich erster barrierefreier Aufzug in Nürnberg in Betrieb genommen

Technik
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Sorglos still steckenbleiben – das geht mit dem vermutlich ersten barrierefreien Aufzug in Nürnberg!

Bei barrierefreien Aufzügen denkt man zuerst: Das sind die doch sowieso? Aufzüge bedeuten Barrierefreiheit für viele behinderte Menschen, aber für eine Gruppe behinderter Menschen kann die Situation schnell zur Angstfalle werden, insbesondere in Deutschland, wo “volle Netzabdeckung” ein Fremdwort ist. Die Rede ist von Gehörlosen, die im Aufzug stecken bleiben. Jetzt hat eine Aufzugsfirma aus Nürnberg den ersten Aufzug entwickelt, der auch im Notfall für Hörbehinderte keine komplette Katastrophe darstellt.

Am 18. März berichtete die Stadt Nürnberg davon, dass der Aufzug, der ein “bundesweites Pilotprojekt” sei, nun in Betrieb ist. Erst vor zwei Jahren hatte der Nürnberger Oberbürgermeister auf der Nürnberger Inklusionskonferenz mit Rosa Reinhardt, stellvertretender Vorsitzenden des Behindertenrats Nürnberg, ein Gespräch geführt, welches wiederum dazu führte, dass eine Nürnberger Firma das Konzept kurzerhand umsetzte. Der Aufzug steht im im Heilig-Geist-Haus am Hans-Sachs-Platz 2 in Nürnberg.

Die eigentlich naheliegende Lösung sieht vor, dass im Aufzug stecken gebliebene Menschen nun auf einem Display Fragen mit “Ja” oder “Nein” beantworten können. Dies ermöglicht die Kommunikation mit der Notfall-Leitstelle auch für Menschen, die mit Lautsprache nichts oder nicht viel anfangen können. Es ist davon auszugehen, dass für Menschen, die mit ihren Augen nicht viel anzufangen wissen, eine akustische Lösung nach dem Zwei-Sinne-Prinzip weiterhin vorgesehen ist. Wie es um Menschen steht, die taubblind sind, also weder mit dem Einen noch dem Anderen klarkommen, ist nicht bekannt. Ein Schritt oder eine Radumdrehung in die richtige Richtung ist es allemal.

Kennt ihr ähnliche für gehörlose barrierefreie Notrufsysteme in Aufzügen anderswo? Schreibt es in die Kommentare!

 

Bildquelle: Sven Heublein/Stadt Nürnberg

Tags: aufzug, nora, Notruf, Nürnberg

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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Die Aufzüge sind nicht wegzudenken. Die Leute steigen ein, fahren rauf oder runter, und steigen aus. Wer schaut ob und welche Alarmsysteme installiert sind, ob „gehörlosengeeignete“ Systeme eingebaut sind. Sowas denkt auch keiner nach.
    Man müsste Gehörlosen-Symbol anbringen, dann wird man aufmerksam, neugierig oder nachdenklich (besonders für Hörenden, die null Vorstellung haben).

    Antworten

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