Gespräch
Auf Deutsch, Simultanübersetzung ins Englische und in Deutsche Gebärdensprache (DGS)
Safi Faye Saal
Design: Studio Yukiko
Die DDR war einer von zwei Nachfolgestaaten Nazideutschlands. Die DDR war ein antifaschistischer Gegenentwurf zum Nationalsozialismus. Die DDR war ein Staat, der Menschen terrorisierte und ermordete. Die DDR stand unter dem direkten Einfluss der Sowjetunion. Die DDR hatte die bessere Literatur. In der DDR herrschte ein umfassendes System der Überwachung und Bespitzelung. In der DDR entwickelten sich vielfältige Formen des politischen Widerstands. Die DDR fand ihr Ende durch eine friedliche Revolution. Bei den ersten und letzten freien Wahlen in der DDR stimmte fast die Hälfte der Wahlberechtigten für das konservative Wahlbündnis Allianz für Deutschland. Heute ist die völkische AfD stärkste Kraft in den neuen Bundesländern, und trotzdem leben 73 Prozent ihrer Wähler*innen in den alten Bundesländern und in Berlin. Wer über (Post-)Ostdeutschland spricht, sollte sich auch mit Westdeutschland auseinandersetzen.
Der zweite Abend der Heimatisierung-Gesprächsreihe widmet sich der Frage, wie diese Fakten, Behauptungen und Zuschreibungen die heutige Realität prägen und wie eine (post-)ostdeutsche Identität eigentlich erzählt werden kann. Dafür hält der Jurist und Antidiskriminierungstrainer Sergej Prokopkin einen Impulsvortrag zum von ihm mitentwickelten Ansatz Post-Ost. Im Anschluss diskutieren die Autorin Paula Fürstenberg, die Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche, der Historiker Patrice G. Poutrus und der Musiker und Autor Yuriy Gurzhy diese und weitere Fragen, moderiert von den heimaten-Ko-Kuratoren Max Czollek und Ibou Diop.
Mit: Paula Fürstenberg, Yuriy Gurzhy, Peggy Piesche, Patrice G. Poutrus, Sergej Prokopkin, moderiert von Max Czollek und Ibou Diop